Badeunfall: Dreijährige erfolgreich reanimiert

Nach einem Badeunfall im Oberwarter Freibad hat am Montagnachmittag ein dreijähriges Mädchen reanimiert werden müssen. Badegäste entdeckten das Kind im Wasser treibend und schlugen Alarm.

Ein Bademeister sowie eine anwesende Krankenschwester stellten bei dem Kind einen Kreislaufstillstand fest und leisteten Erste Hilfe. Sie begannen sofort mit der Reanimation. Laut Polizei hatte der Vater die Kleine aus den Augen verloren.

Bademeister wird zum Lebensretter

Bademeister Josef Fassl wurde am Montag zum Lebensretter: „Ich habe einen Hilfe-Schrei gehört und bin dann sofort schauen gegangen. Ich habe dann gesehen, wie Kinder ein kleines Kind über Wasser gehalten haben und habe das Kind aus dem Wasser geborgen. Ich habe dann relativ schnell gesehen, dass das ernst ist und habe dann sofort mit der Herz-Kreislauf-Massage begonnen.“

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Bademeister Josef Fassl wurde zum Lebensretter

Zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht

Die Krankenschwester, die gerade als Badegast im Freibad war, half dem Bademeister bei der Reanimation des dreijährigen Mädchens: „Nach dem dritten oder vierten Rhythmus hat das Kind dann erbrochen, ist zu sich gekommen und hat die Augen aufgemacht. Da waren wir dann sehr froh. Es waren dann relativ schnell die Rettung und der Notarzt da. Und wir haben das Kind der Rettung in einer stabilen Seitenlage übergeben können.“ Anschließend wurde es ins Krankenhaus gebracht.

Laut Exekutive war das Kind am Montag außer Lebensgefahr und zur Beobachtung im Spital. Vom Krankenhaus hieß es dazu am Dienstag auf APA-Anfrage, dass man aus Datenschutzgründen keine Auskunft zum Gesundheitszustand der Dreijährigen erteilen könne.

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Das Freibad in Oberwart

Mädchen unbemerkt weitergegangen

Als der 28-Jährige mit seinen drei und sechs Jahre alten Töchtern an der Kassa bezahlt hatte, war das jüngere Mädchen unbemerkt weitergegangen. Bereits kurz darauf sah er, wie das Kind am Beckenrand reanimiert wurde, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Schwimmhilfen

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Zwei Minuten reichen aus, dass ein Kind im Wasser das Bewusstsein verliert

Kinder nie aus den Augen lassen

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) appelliert, Kinder immer im Auge zu behalten. „Zwei Minuten, etwa die Dauer eines kurzen Telefonats, reichen aus, dass ein Kind im Wasser das Bewusstsein verliert. Nach fünf Minuten kann Sauerstoffmangel bereits zum Tod führen“, so KFV-Sprecherin Johanna Trauner-Karner in einer Pressemitteilung. Das Zeitfenster bei Badeunfällen sei minimal.

Pro Jahr ertrinken fünf Kinder

Durchschnittlich fünf Kinder unter 15 Jahren ertrinken laut KFV pro Jahr in Österreich - davon seien vier unter fünf Jahre alt. In der Altersgruppe der Kleinkinder sei das Ertrinken somit die häufigste unfallbedingte Todesursache.

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Schwimmkenntnisse werden häufig überschätzt

Vorsicht bei Festen mit vielen Erwachsenen

Um Badeunfälle zu verhindern, gibt das KFV Sicherheitstipps: Kleinkinder müssen in und in der Nähe von Gewässern immer in unmittelbarer Reichweite beaufsichtigt werden - größere Kinder in Sichtweite. Besonders bei Festen mit vielen Erwachsenen solle man immer eine Person für die direkte Beaufsichtigung der Kinder bestimmen. Kleinen Kindern könne man lernen, sich beim „in das Wasser schauen“ auf den Bauch zu legen, um so das Risiko, ungewollt das Gleichgewicht zu verlieren und in das Wasser zu fallen, zu reduzieren.

Schwimmkenntnisse nicht überschätzen

Außerdem sollten Kinder laut KFV in gut sichtbaren Farben gekleidet werden, damit sie „im schlimmsten Fall der Fälle“ unter Wasser schneller gefunden werden können. Ein Problem, das ältere Kinder und auch Erwachsene betreffe: Schwimmkenntnisse werden häufig überschätzt.