Unwetter: Rund 260 Feuerwehreinsätze

Nach den schweren Unwettern im Südburgenland hat sich die Lage in der Nacht und in der Früh entspannt. Nach Starkregen sind am Freitag Straßen und Häuser überflutet worden. Das Land verspricht den Geschädigten rasche Hilfe.

Am schlimmsten betroffen waren Teile des Bezirkes Oberwart - zum Beispiel Loipersdorf- Kitzladen und Riedlingsdorf. Insgesamt hat es im Süden laut Landesicherheitszentrale etwa 260 Einsätze gegeben, mit rund 600 Feuerwehrleuten. Alleine in Pinkafeld waren vier Feuerwehren und 70 Mann im Einsatz – diese Bilanz zieht Kurt Tripaumer von der Feuerwehr Pinkafeld. „Samstagfrüh sieht die Lage sehr gut aus. In Pinkafeld hat sich die Lage entspannt. Wir hoffen, dass keine Niederschläge mehr kommen“, so Tripaumer. In Pinkafeld sind dank des Einsatzes der Feuerwehr alle Straßen frei passierbar und alle Keller ausgepumpt.

Unwetter

Jakob Lang

Riedlingsdorf wurde vom Unwetter stark getroffen

Samstagfrüh sind die Feuerwehren noch in Markt-Allhau und Wolfau im Einsatz. Dort ist der Wasserstand des Stögersbaches wieder gestiegen. Die Lage wird laut Bezirksfeuerwehr Oberwart weiter beobachtet. „Die Lage ist jetzt relativ stabil. Wir haben jetzt nur mehr einen Hotspot, und zwar im Bereich des Stögersbachtales, dort sind die Pegel des Baches sehr hoch. Wir können momentan nicht viel machen, weil die Keller voll sind und die Pegel hoch sind“, erklärt Martin Ulreich von der Bezirksfeuerwehr Oberwart.

Informationen zur Katastrophenbeihilfe gibt es bei der jeweiligen Wohnsitzgemeinde, der zuständigen Bezirkshauptmannschaft sowie bei der Abteilung 4a beim Amt der Bgld. Landesregierung (erreichbar unter: 057 - 600/2292).

Möglicherweise Regen am Nachmittag

Nun gehe es darum zu warten, bis der Pegel sinkt - erst dann könne man die Auspumparbeiten fortsetzen. Momentan überwacht die Feuerwehr die Situation und befindet sich im ständigen Kontakt mit dem Wetterdienst. „So wie es ausschaut, wird es am Nachmittag wieder Starkregen geben. Das heißt wir müssen uns vorbereiten, dass wieder so ein Hochwasser kommen könnte“, so Ulreich.

Begonnen hatte das Unwetter am Freitag gegen 13.00 Uhr. „Die Pegelstände des Stögersbach und der Pinka sind relativ dramatisch angestiegen. Die Gemeinde Loipersdorf-Kitzladen hat es besonders schlimm getroffen. Drei Viertel von Loipersdorf-Kitzladen war Land unter - inklusive dem Feuerwehrhaus“, erzählt Ulreich. Die Lage sei relativ lange unklar gewesen. "Als die Pegel zurückgegangen sind, waren 20 Feuerwehren im Einsatz.

Blitzeinschlag während Unwetter

Neben den zahlreichen überfluteten Straßen und Kellern musste die Feuerwehr in Pinkafeld auch zu einem Brand eines Wirtschaftsgebäudes im Stadtgebiet ausrücken. Hier hatte laut Ulreich ein Blitz eingeschlagen.

Katastrophenbeihilfe angekündigt

Das Land hat den Opfern der Unwetter unterdessen rasche und unbürokratische Hilfe zugesagt. Für die Geschädigten gibt es Katastrophenbeihilfe, das haben Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) und Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) in einer Presseaussendung angekündigt.

Unwetter Nachzieher

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Rückhaltebecken kommt erst nächstes Jahr

In der vom Unwetter betroffenen Gemeinde Loipersdorf-Kitzladen ist schon länger ein Rückhaltebecken geplant. Die Errichtung dieses Beckens wird aber noch auf sich warten lassen: „Der momentane Stand ist, dass wir ein großes Projekt mit Grafenschachen haben. Das alles ist natürlich zeitaufwändig und wir müssen die ganzen Instanzen einhalten“, erklärt Bürgermeister Thomas Böhm (ÖVP). Er bittet die Bevölkerung um Verständnis, „auch wenn das sehr schwierig ist zu dieser Zeit“, so Böhm. Momentan ist der Baubeginn für das kommende Jahr vorgesehen.

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