110 Einbrüche in Kantinen: Vier Schuldsprüche

Nach 110 Einbrüchen in Sportplatzkantinen und Vereinslokale im Burgenland und Niederösterreich sind am Mittwoch in Eisenstadt drei Männer und eine Frau verurteilt worden: die beiden Hauptangeklagten zu je zwei Jahren Gefängnis, zwei Komplizen zu teilbedingten Strafen.

Die vier Angeklagten im Alter von von 19 bis 21 Jahren gaben zu, von August bis Oktober 2017 eine Vielzahl von Einbrüchen in unterschiedlichen Konstellationen begangen zu haben. Die 19-jährige Frau chauffierte die jungen Männer anfangs zu den Tatorten und spielte die Aufpasserin, soll aber auch Diebesgut wie Süßigkeiten mitgehen haben lassen. Sie soll an 81 Einbrüchen beteiligt gewesen sein, ein weiterer 19-Jähriger an 48.

In erster Linie ging es den Angeklagten um Geld und Zigaretten. Der Sachschaden sei höher gewesen als der Wert der gestohlenen Sachen, sagte die Staatsanwältin. Leute seien geschädigt worden, die gemeinnützig und ehrenamtlich arbeiten.

Unterschiedliche Motive

Als Motiv nannte der 19-jährige bereits dreifach einschlägig vorbestrafte Hauptangeklagte, er sei wegen seiner Drogensucht und aus Geldnot - obwohl er vom Vater mit 600 Euro monatlich unterstützt wurde - einbrechen gegangen. Der 21-jährige zweite Hauptangeklagte war ebenfalls mehrfach einschlägig vorbestraft.

Die 19-Jährige gab bei ihrer Einvernahme laut Richterin zu Protokoll, dass sie „ein bisserl Action in ihr Leben bringen“ wollte. „Ich dachte, es wäre ein Kick. Aber so war es dann nicht. Die Zeit in der Haft war nicht so schön. Ich möchte da nicht wieder zurück“, sagte die junge Frau. Der vierte Angeklagte wollte mit dem eingenommenen Geld seine Schulden bezahlen. Alle vier Angeklagten beteuerten, dass es ihnen leidtäte. Die Urteile sind rechtskräftig.