Masterplan: Zukunft des Neusiedler Sees

Der Neusiedler See steht im Mittelpunkt eines Masterplans, den das Land jetzt ausarbeiten lässt. Dabei sollen Naturschutz und Tourismusinteressen berücksichtigt werden. Eine Bürgerbefragung macht den Anfang.

Der Neusiedler See ist Naturschutz-, Erholungs- und Tourismuszone sowie Weltkulturerbe. Die Gratwanderung zwischen touristisch-wirtschaftlicher Nutzung und Bewahrung des Sees als Naturjuwel ist nicht einfach.

Masterplan für Neusiedl

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Konsens als Ziel

Ein Masterplan wird nun ausgearbeitet, kündigte Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) am Freitag an: „Der Neusiedler See darf nicht der Wörthersee werden. Wir wollen nicht, dass hier Bereiche in einem extremen Ausmaß verbaut werden. Wir wollen nicht, dass die Bevölkerung nicht freien Zugang zum Neusiedler See hat.“ Man arbeite nach dem Motto ‚Schützen und Nützen‘, so Niessl.

Masterplan für Neusiedl

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Naturschutzlandesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ) sprach von einem „Konsens“ als Ziel: „Man muss natürlich auch Entwicklungen zulassen, gerade in einer so dynamischen Region wie hier rund um den Neusiedler See. Aber das müssen natürlich gemeinsame Visionen sein, wie man das in Zukunft auch weiterentwickeln kann.“

Masterplan für Neusiedl

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Bürgerinnen und Bürger werden befragt

Bürgerinitiativen machen bereits seit Längerem gegen eine zu starke Bebauung des Seeufers mobil. Auch sie sollen beim Masterplan mitreden. Genauso wie Naturschutz-, Raumplanungs- und Tourismus-experten sowie Bürger der Seegemeinden, sagte Landesplaner Peter Zinggl: „Es wird zu Beginn eine Haushaltsbefragung geben, an alle Haushalte der betroffenen Gemeinden, wo die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger ganz am Anfang schon erhoben werden, damit auch die in einer ganz zentralen Art und Weise einfließen können.“

Diese Bürgerbefragung, die auch online verfügbar ist, startet vor dem Sommer. In etwa eineinhalb Jahren soll der „Masterplan Neusiedler See“ fertig sein und gesetzlich normiert werden.