Feuerwehrtaucher: Üben für Ernstfall

Mit milderen Temperaturen steigt auch die Gefahr auf dem Eis. Besonders dunkle Stellen sind gefährlich und man kann einbrechen. Wenn das passiert kommen die burgenländischen Feuerwehrtaucher zum Einsatz - das wird regelmäßig geübt.

Im Ernstfall muss es schnell gehen: Bei eisigen Temperaturen müssen sich die Feuerwehrtaucher aber zuerst Zugang zum Wasser verschaffen. Dann heißt es Ausrüstung anziehen und rein in den See. „Wir werden im Jahr zirka fünfmal im Jahr gerufen. Das betrifft Bergungen von Fahrzeugen - das hatten wir heuer schon einmal in Weiden am See - aber auch Rettungen von Personen an der Wasseroberfläche. Natürlich auch bei Personen, die vermisst werden und man nicht genau weiß, wo sie untergegangen sind - das sind dann immer längere Taucheinsätze“, so Thomas Bochdalofsky vom Tauchdienst Burgenland.

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Das Loch auf der Eisdecke wird vergrößert

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Im Wasser herrscht meist schlechte Sicht

Schnelle Rettung wichtig

Auch bei der Übung wurde eine Person gesucht. Die Annahme: Die zu rettende Person sei seit mehreren Minuten auf dem Grund des Sees. Durch die Eislücke kam der Rettungstaucher ins Wasser - gesichert mit einem Seil. Bei Temperaturen um die Null Grad und weniger können die Taucher maximal eine Stunde im Wasser bleiben. Der gesuchten Person bleibt weitaus weniger Zeit.

„Die Statistiken gehen da auseinander. Ich sage mal, bei diesen Temperaturen liegt die Zeit zwischen 15 bis 20 Minuten. Das Gefühl in Händen und Füßen verlässt einen nach wenigern Minuten und dann hat man nicht mehr die Kraft selbstständig aus dem Wasser zu kommen“, so Bochdalofsky.

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Die Rettung wird für den Ernstfall geübt

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Bei einer Rettung aus dem eiskalten Wasser zählt jede Minute

Schlechte Sicht im Wasser

Wenn die Person gefunden ist, heißt es so schnell wie möglich an die Wasseroberfläche. Dort warten schon die anderen Taucher um zu helfen. Dann zählt jede Minute. Meistens gelingt eine Rettung nicht schnell - der Grund dafür ist oft eine eingeschränkte Sicht. „Grundsätzlich ist die Sicht im Winter besser als im Sommer. Aber im Burgenland ist es so, dass in den Seen die Sicht gleich Null ist. Man geht am Grund entlang, Hand in Hand an der Leine geführt und sucht den ganzen Bereich ab“, so Markus Rauhofer vom Tauchdienst Burgenland.

Damit es gar nicht zu einer Rettung kommen muss, gilt es vorsichtig zu sein. Alleine sollte man nicht aufs Eis gehen, sondern immer zu Zweit - es sollten auch Personen am Ufer bleiben, damit man immer rechtzeitig einen Notruf absetzen kann, so Bochdalofsky.