ÖVP fordert Karenzmodell für Politikerinnen

Die ÖVP Burgenland forderte am Freitag ein Karenzmodell für Politikerinnen. Im Vorfeld des internationalen Frauentages am 8. März, macht die Volkspartei darauf aufmerksam, dass Politikerinnen weder Anspruch auf Karenz noch auf Mutterschutz hätten.

Um das Ziel zu erreichen, dass mehr Frauen in die Politik gehen wollen, brauche es auch hier - wie in jedem anderen Beruf - eine Karenz-Regelung. Derzeit gebe es weder das, noch einen Mutterschutz, was vor allem junge Frauen abschrecken kann, in die Politik zu gehen, erklärt ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner. In Landtagen und im Nationalrat gebe es zum Beispiel keine Vertretungsregelungen. Wenn eine hauptberufliche Bürgermeisterin ein Kind bekommt, hat sie keinen Anspruch auf Mutterschutz, damit entsteht für sie ein finanzielles Problem, führt Steiner aus.

Vier ÖVP-Bürgermeisterinnen im Burgenland

Dieses Thema will die ÖVP nun diskutieren und glaubt an einen breiten Konsens. Bei der Pressekonferenz des ÖVP-Obmanns am Freitag in Eisenstadt standen ihm übrigens drei der vier ÖVP-Bürgermeisterinnen im Burgenland zur Seite. Vor der letzten Wahl vorigen Oktober gab es noch keine einzige schwarze Ortschefin.

Druck auf Frauen ist groß

Michaela Wohlfahrt aus Podersdorf meint, dass es Frauen in dem Beruf schwer hätten. „Der Druck und die Erwartungen, die an eine gesetzt werden, sind enorm groß. Hat man dann noch ein Kind im Kleinkindalter, ist das aus heutiger Sicht fast nicht bewältigbar“, so die Bürgermeisterin.

Auch weil man von früh bis spät Verpflichtungen und Termine habe, meinte auch die vierfache Mutter Karin Kirisits, Bürgermeisterin von Hackerberg: „Es kommt oft von den Frauen der Satz ‚toll, dass du das machst, ich könnte das nicht, da bist du ja ständig unterwegs‘“.

Diesen Satz kennt auch Klara Liszt. Die pensionierte Lehrerin ist Ortschefin in Unterwart. „Es sind bei uns in Unterwart kaum Frauen in der Politik. Das ist etwas, wo ich sage, das muss sich jetzt einmal ändern“, sagt sie. Und ein erster Schritt um das zu ändern, wäre eben ein Karenzmodell für Politikerinnen, so die ÖVP Burgenland.