Straßensperre aufgrund von Protesten

In Wulkaprodersdorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) wird am Montag aufgrund von Protesten gegen eine geplante Eisenbahntrasse eine Straßensperre eingerichtet. Das Thema Verkehr ist in der Gemeinde seit Jahren ein Dauerbrenner.

Die Bürgerinitiative Wulkaprodersdorf (BIB) will im Kampf gegen die Errichtung der Bahnschleife Eisenstadt mobil machen. Am Montag gibt es einen Aktionstag, an dem bei Wulkaprodersdorf die Bundesstraßen 50 und 16 gesperrt werden berichtet BIB-Sprecher Richard Hermann gegenüber dem ORF Burgenland.

Eine behördliche Genehmigung sei erteilt worden, sagt Hermann. Die Sperre wird von 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr dauern. Damit soll für die Autofahrer ein geplanter Kreisverkehr simuliert werden, der entstehen soll, um Platz für eine neue Bahntrasse zu schaffen.

„Protest ist die einzige Möglichkeit“

Die seit 2012 bestehende Bürgerinitiative befürchtet, dass der Bau der Schleife Grundstücksentwertungen, Verkehr, Abgase und den Verlust von Ackerflächen für Wulkaprodersdorf mit sich bringt. Weiters werden die hohen Kosten und das Fehlen eines Fahrplankonzeptes bemängelt. Der Protest sei die einzige Möglichkeit auf das Problem aufmerksam zu machen, so Hermann. Gespräche mit Politikern hätten bisher nicht gefruchtet.

Schneller nach Wien

Durch die Bahnschleife Eisenstadt könnte man direkt von Eisenstadt nach Wien fahren. Von Eisenstadt nach Wien in 45 Minuten und das ohne Umsteigen - das ist das Gesamtziel der ÖBB. Bis Wien Meidling ist man heute eine Stunde und zwei Minuten unterwegs, mit einmal Umsteigen in Wulkaprodersdorf. Im Burgenland müssten für die schnelle Direktverbindung die Gleise der ÖBB mit jenen der Raaberbahn bei Wulkaprodersdorf verbunden werden. Diese sogenannte Schleife Eisenstadt wäre 2,4 Kilometer lang und würde zur Gänze auf Wulkaprodersdorfer Hotter errichtet werden.

Auch die B50 müsste sechs bis acht Meter nach oben verlegt werden. Die Bahn würde unterhalb fahren. Geplant ist auch ein neuer Kreisverkehr an der B16. Wulkaprodersdorf würde eine neue Haltestelle und eine Park&Ride-Anlage bekommen.

Seit Jahren Thema

Die Errichtung der Schleife Eisenstadt sorgt bereits seit Jahren für Aufregung - mehr dazu in Diskussion um „Bahnschleife Eisenstadt“. Ebenso die Verlängerung der A3 bis zur Grenze wurde zuletzt wieder ohne konkrete Trassenführung angekündigt, weil auch auf ungarischer Seite noch nicht klar scheint, wie die neue Umfahrung von Sopron verlaufen soll, an die die A3 dann anschließen soll.

Links:

• Bahnschleife Eisenstadt: Erneutes Bauverfahren, (burgenland.orf.at, 26.10.2017)