Attacke mit Eisenstange: Acht Monate unbedingt

Zwei Jahre Freiheitsstrafe, davon acht Monate unbedingt, lautet das Urteil für jenen Südburgenländer, der im September einen Jugendlichen mit einer Eisenstange attackiert hat. Das Urteil des Schöffensenats ist nicht rechtskräftig.

Neben der Freiheitsstrafe wurde der 28-jährige Südburgenländer zu einer Schmerzensgeldzahlung von 3.000 Euro verurteilt. Er verfolgte und bedrohte zwei Jugendliche, die in der Nacht auf 2. September mit ihren Fahrrädern auf dem Heimweg waren. Als der 16-jährige Bursche mit seinem Rad zu Sturz kam, soll der Täter auf ihn mit einer etwa 60 Zentimeter langen und ein Kilogramm schweren Eisenstange eingeschlagen haben, gezielt auf den Kopf, wie die Staatsanwältin am Freitag betonte.

Beschuldigter sei „kein Heißläufer“

„Ich bekenne mich schuldig. Ich kann nicht mehr nachvollziehen, was in mir vorgefallen ist. Es tut mir über alles leid“, sagte der Angeklagte am Freitagvormittag vor Gericht. „Ich will mich auch bei Daniel - dem Opfer - entschuldigen und meine Schuld wiedergutmachen“, so der 28-Jährige weiter.

Der psychiatrische Sachverständige erläuterte, dass der Beschuldigte „kein Heißläufer“ sei, der rasch zu Aggressionen neige. Was er aber habe, sei ein Alkoholproblem. Der 28-Jährige sei der „klassische Wochenendtrinker“. Schon vor der Tat war dem Südburgenländer wegen Trunkenheit am Steuer der Führerschein abgenommen worden. Das Gericht hat jedenfalls eine „unglaubliche Brutalität gegen ein wehrloses Opfer“ gesehen.

Maria Münzenrieder, die Anwältin des Angeklagten, betonte: „Aus Verteidigersicht ist aufgrund der reumütigen, geständigen Verantwortung meines Mandanten und der Bereitschaft zur Schadenwiedergutmachung das Urteil unangemessen und steht völlig außer Verhältnis. Jetzt kann ich nur davon ausgehen, dass das Urteil aus general- und spezialpräventiven Gründen so ausgefallen ist.“

Prozessvorschau Eisenstange

ORF/Christian Hofmann

Opfer erlitt Bruch und Prellungen

Das Opfer erlitt einen Bruch des Unterarms und Prellungen. Der junge Mann gab zunächst an, dass er vermutete, mit einem Baseballschläger geschlagen worden zu sein. Auch das Fahrrad wurde vom Beschuldigten demoliert, bevor er flüchtete. Er wurde allerdings aufgrund von Zeugenhinweisen wenige Tage später in Wien verhaftet. Bei der Einvernahme zeigte sich der 28-Jährige geständig. Er gab an, dass ihn die Jugendlichen provoziert hätten, außerdem sei er alkoholisiert gewesen. Die Tatwaffe - ein Eisenrohr - wurde von Polizisten im Kofferraum des Angeklagten gefunden.

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