JVP: Burgenland als „Land zum Sterben?“

„Unser Burgenland. Ein Land zum Sterben?“ Mit dieser provokanten Fragestellung möchte die JVP das Thema der Überalterung des Burgenlands beziehungsweise die Abwanderung junger Menschen in den Mittelpunkt rücken.

JVP-Landesobmann Patrik Fazekas stellte den 22-jährigen Illmitzer Sebastian Steiner als Nachfolger der bisherigen Landesgeschäftsführerin Julia Wagentristl vor. Wagentristl zieht sich nach mehr als zwei Jahren aus der ehrenamtlichen Funktion zurück.

Generationenfrage und Kampf gegen Abwanderung

Steiner ist seit sechs Jahren in der JVP, er studiert an der WU und ist parlamentarischer Mitarbeiter des ÖVP-Nationalratsabgeordneten Christoph Zarits. „Es ist mir besonders wichtig, dass wir als Jugendorganisation Politik greifbar machen und unsere Mitglieder in unsere Arbeit einbinden“, so Steiner.

JVP Burgenland, v. l. n. r. :  Dominik Reiter, Patrik Fazekas, Sebastian Steiner

ORF/Andreas Herbst

Dominik Reiter, Patrik Fazekas, Sebastian Steiner (v.l.n.r.)

Genau das soll bei einem Themenschwerpunkt der JVP passieren: Die Jugendorganisation beschäftigt sich dabei mit den Herausforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft sowie wie mit der Abwanderung junger Menschen aus ländlichen Regionen. Als provokantes Motto wurde „Unser Burgenland. Ein Land zum Sterben?“ gewählt.

JVP Burgenland, v. l. n. r. : Sebastian Steiner, Patrik Fazekas, Dominik Reiter

ORF/Andreas Herbst

Die JVP Burgenland hat nach eigenen Angaben knapp 3.300 Mitglieder. Neben Sebastian Steiner bleibt der zweite bisherige Geschäftsführer Dominik Reiter weiterhin im Amt.

Landeskonferenz im Herbst

„Wir beschäftigen uns mit der Generationenfrage und versuchen Lösungsansätze zu finden, wie man das Burgenland als attraktiven Lebensstandort für alle Menschen entwickeln kann“, sagt JVP-Obmann Patrik Fazekas.

Es gebe laut Fazekas Prognosen, wonach im Burgenland bis zum Jahr 2100 insgesamt 350.000 Menschen leben werden, 40 Prozent davon würden älter als 65 Jahre sein. Die angesprochenen Lösungsansätze sollen im Rahmen von Expertenrunden und Diskussionen erarbeitet werden und im Herbst bei einer Landeskonferenz präsentiert werden.

SPÖ über Fazekas verärgert

Kritik am Themenschwerpunkt der JVP gibt es von der SPÖ. Landesgeschäftsführer Christian Dax ortete in der Fragestellung „Unser Burgenland - ein Land zum Sterben?“ Polemik sowie einen „Angriff auf alle Menschen im Burgenland“. Fazekas attackiere mit seinen Äußerungen „alle Burgenländer, die jahrelang unser Land aufgebaut haben“, so Dax.