Unbekanntes Bild: Rätsel für Historiker
Im Landesarchiv Eisenstadt wurde im Zuge der burgenlandweiten Exponaten-Sammlung für die Ausstellung für das Gedenkjahr zum „Anschluss“ 1938 eine Rarität abgegeben. Dieses Bild, gemalt von einem Silly Sarközi, gibt den Historikern Rätsel auf, sagt der Historiker Dieter Szorger.
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Das von Silly Sarközi gemalte Bild
Gestapo-Mann als Besitzer
„Wir sind einerseits auf der Suche nach dem Silly Sarközi. Er muss ein Maler gewesen sein, der in den 1930er Jahren in Rechnitz tätig war. Die zweite Geschichte, die dieses Bild erzählt, ist fast noch spannender. Es geht dabei um den ursprünglichen Besitzer des Bildes. Das war der ehemalige Gestapo-Beamte von Rechnitz, Franz Podezin“, sagt Szorger.
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Franz Podezin
Bild galt als „entartete Kunst“
Podezin war einer der Drahtzieher des Massakers von Rechnitz im Jahr 1945 - mehr dazu in Suche nach Massengrab ergebnislos. Das Motiv des Bildes ist rätselhaft. Es zeigt offenbar Holzspielzeug auf einem Tisch, mit einer Holzschachtel im Hintergrund. Im Nationalsozialismus galt dieses Bild und viele tausende andere auch als „entartet“, weil es von einem Roma gemalt wurde. Es wurde schließlich beschlagnahmt.
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Stempel und Beschriftung der Nationalsozialisten auf der Bildrückseite
"Aus den 1930er Jahren gibt es sehr wenig Kunst, die aufgekauft worden ist, die in diese Richtung geht. Mir ist kein einziger Roma-Maler bekannt. Wir haben auch unser Inventar durchsucht, haben Silly Sarközi aber nicht gefunden. Man findet einen Verweis auf das Landesarchiv, einen Stempel, auf dem „entartete Kunst“ steht und es gibt eine Nummerierung auf dem Bild. Das deutet darauf hin, dass es so etwas wie eine Ausstellung über „entartete Kunst“ in unserem Raum gegeben hat. Dieses Bild war eines jener Bilder, die dafür ausgewählt wurden. Wir wissen, dass es 1938 in Salzburg eine Ausstellung über „entartete Kunst" gegeben hat, können aber noch nicht sagen, ob dieses Bild auch dort gezeigt worden ist“, so Szorger.
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Signatur des Malers
Bitte um Hinweise aus der Bevölkerung
Daher wolle man die Bevölkerung im Burgenland einbinden. „Wir wollen die Menschen fragen, ob sie uns etwas über das Bild oder die Person Silly Sarközi sagen können?“, so Szorger. Jetzt geht es darum zu erfahren, wer der Maler war, was aus ihm geworden ist, ob es noch Nachfahren gibt denen das Bild zurückgegeben werden kann.