Preis für Senioren-WG „Demenz im Zentrum“

Die Oberwarter Senioren-Wohngemeinschaft „Demenz im Zentrum“ ist mit dem Diakoniepreis der Evangelischen Kirchen ausgezeichnet worden. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Den Diakoniepreis, den die Evangelischen Kirchen für innovative diakonische Projekte vergeben, hat in diesem Jahr das Projekt „Demenz im Zentrum - Senioren-Wohngemeinschaft Plus Oberwart“ der Diakonie Südburgenland erhalten. Überreicht wurde der Preis im Rahmen eines Empfangs am Mittwochabend in Linz. Eingeladen hatte dazu das Land Oberösterreich anlässlich der Synoden der Evangelischen Kirchen, die noch bis Samstag in Linz tagen.

Ganztägige und mobile Betreuung

Bei dem prämierten Diakonieprojekt handelt es sich um ein neu errichtetes Wohnzentrum, das in zwei Wohngemeinschaften insgesamt 24 Menschen mit Demenzerkrankung ganztägige Betreuung bietet - mehr dazu in Oberwart: Leben in neuer Senioren-WG. Ergänzt wird das in Kooperation mit der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG) und der Evangelischen Pfarrgemeinde Oberwart durchgeführte Projekt um 15 betreubare Wohneinheiten im Obergeschoß des Gebäudes. Hier erfolgt die Betreuung auf Wunsch der Mieter und Mieterinnen mobil.

Selbstbestimmtes Leben als Ziel des Projekts

Ziel des Projekts sei es, dass Menschen mit Demenz „selbstbestimmt ihre Diagnose an- und ihr Schicksal in die Hand nehmen“, sagte der Arzt Klaus Peter Schuh. Er hat als Presbyter der Pfarrgemeinde Oberwart das Projekt initiiert und ist auch der „Motor“, wie die Oberwarter Pfarrerin und Geschäftsführerin der Diakonie Burgenland, Sieglinde Pfänder, erklärte.

Durch das gemeinsame Wohnen und die Übernahme von bestimmten Aufgaben solle einer Vereinsamung vorgebeugt werden, so Schuh. Synodenpräsident Peter Krömer bezeichnete in seiner Rede die Wohngemeinschaft als „Leitprojekt für die diakonische Arbeit“ in Österreich.

Wirtschaftlichen Erfolg an Gesellschaft zurückgeben

Den Preis überreichte gemeinsam mit Krömer Thomas Haider, stellvertretender Direktor der Raiffeisen Landesbank Oberösterreich, die den Diakoniepreis seit 2001 stiftet. Haider machte auf die Verantwortung für Unternehmen aufmerksam, einen Teil ihres wirtschaftlichen Erfolgs an die Gesellschaft zurückzugeben. Die Raiffeisen Landesbank agiere hier im Sinne ihres Gründers, des Sozialreformers Friedrich Wilhelm Raiffeisen, so Haider.

Synodenpräsident Peter Krömer erinnerte auch daran, dass die Idee zum Diakoniepreis vor 20 Jahren bei der damaligen Synode in Linz geboren wurde.