VCÖ fordert Ausbau von E-Ladestationen

Im Burgenland gibt es derzeit rund 300 Elektro-Autos und 119 öffentliche Ladestationen, heißt es vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Die Zahl der E-Autos ist seit Jahresbeginn um 50 Prozent gestiegen. Die Ladeinfrastruktur muss dringend ausgebaut werden, fordert der VCÖ.

Laut einer VCÖ-Studie werden Elektroautos vor allem zu Hause - rund 60 Prozent der Nutzenden laden ihr Auto zu Hause auf - und am Arbeitsplatz aufgeladen. Deshalb gibt es in puncto Ladestationen großen Aufholbedarf bei Wohnhausanlagen. Ideal für optimierte Ladeinfrastrukturen sind bei Wohnanlagen Sammelgaragen sowie E-Carsharing Angebote. Darin sieht VCÖ-Experte Christian Gratzer auch großes Potential im Burgenland. Dieses Angebot gebe es schon in manchen Gemeinden und kann vielen Haushalten ein teures Zweitauto ersparen, meint Gratzer.

Ende des Verbrennungsmotors

91 Prozent der Autofahrten der Burgenländerinnen und Burgenländer sind kürzer als 50 Kilometer, die Reichweite stellt also kein Problem dar.

Das Übereinkommen von Paris ist eine Vereinbarung der 195 Mitgliedsstaaten der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) mit dem Ziel des Klimaschutzes in Nachfolge des Kyoto-Protokolls. Das Übereinkommen wurde am 12. Dezember 2015 auf der UN-Klimakonferenz in Paris verabschiedet und sieht die Begrenzung der menschengemachten globalen Erwärmung auf deutlich unter 2 °C gegenüber vorindustriellen Werten vor. (Quelle: Wikipedia)

Dennoch ist ein gut ausgebautes Netz an Ladestationen wichtig, meint Gratzer. Auch deshalb, weil der Verkehr - laut UN-Klimaabkommen von Paris - spätestens bis 2050 zur Gänze von Erdöl unabhängig sein muss. Die Ära des Verbrennungsmotors wird also in absehbarer Zeit zu Ende sein.

E-Autos verursachen in ihrer Gesamtbilanz (Fahrzeug-, Batterieerzeugung, Betrieb und Recycling) weniger CO2-Emissionen als Benzin- und Diesel-Pkw, betont Gratzer. Ein Diesel-Pkw verursacht pro Kilometer im Schnitt vier Mal so viel CO2 wie ein E-Pkw mit österreichischem Strom-Mix. Mit Ökostrom verbessert sich die Klimabilanz nochmals deutlich, so Gratzer.

Österreich im guten EU-Durchschnitt

In Österreich wird es bis Ende 2018 rund 50 Park & Ride-Standorte bei Bahnhöfen mit Ladestationen geben. Zudem wird die Zahl der Schnellladestationen am Autobahn- und Schnellstraßennetz österreichweit bis Mitte 2018 auf 24 verdoppelt.

„Die E-Ladeinfrastruktur in Österreich ist deutlich besser als im EU-Schnitt, sogar besser als in Deutschland und in Frankreich. Im Vergleich zu den Spitzenreitern Niederlande und Norwegen hat Österreich aber noch einiges aufzuholen“, so der VCÖ. Während im EU-Schnitt auf 100.000 Einwohner 20 öffentliche E-Ladestationen kommen, sind es in Österreich 35. In den Niederlanden sind es 180 und in Norwegen 185.

Am schwächsten ist die E-Ladeinfrastruktur in der EU in Bulgarien und Griechenland. Insgesamt gibt es in der EU bereits mehr als 104.000 öffentliche Ladestationen, in Österreich knapp mehr als 3.000.

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