VCÖ: Zweitautos zeigen Potenzial für Carsharing

Burgenlands Haushalte haben laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) bereits mehr als 60.000 Zweitautos. Diese sind nicht einmal eine halbe Stunde täglich im Einsatz. Entsprechend groß sei das Potenzial von Carsharing.

Rund 785 Millionen Kilometer legen die Burgenländerinnen und Burgenländer pro Jahr mit Öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrad oder zu Fuß zurück, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. „Diese Distanz entspricht fast drei Mal zur Sonne und wieder retour. Pro Person macht das im Schnitt 2.870 Kilometer, die jährlich umweltfreundlich mit Bahn, Bus, Fahrrad und zu Fuß zurückgelegt werden“, berichtet VCÖ-Experte Markus Gansterer.

Auto, Zweitauto, Straße, Verkehr, Mobilität, Autobahn

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34 Prozent der Haushalte besitzen bereits zwei oder mehr Autos

Erstauto: 23 Stunden pro Tag „Stehzeug“

Aber auch mit dem Auto wird im Burgenland sehr viel gefahren, nämlich rund viermal so viele Kilometer. 34 Prozent der Haushalte besitzen bereits zwei oder mehr Autos, während 17 Prozent der Haushalte autofrei sind. Insgesamt haben Burgenlands Haushalte rund 170.000 Pkw, davon sind bereits 62.200 Zweit- und Drittwagen. Jeder dritte Pkw der privaten Haushalte ist ein Zweit- und Drittwagen, wie eine VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt.

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Autos mehr Steh- als Fahrzeuge

Burgenlands Zweitautos werden wenig gefahren, im Schnitt nur 8.000 Kilometer pro Jahr. „Schon die Erstautos sind rund 23 Stunden am Tag nicht Fahrzeuge, sondern Stehzeuge. Die Zweitautos sind im Schnitt nicht einmal eine halbe Stunde am Tag im Einsatz“, so VCÖ-Experte Gansterer.

Carsharing für ländliche Regionen

Entsprechend groß ist das Potenzial von Carsharing, auch in den Regionen. Nicht kommerzielles Carsharing kann auf Gemeindeebene oder bei Wohnhausanlagen angeboten werden. Verschiedene Carsharing-Plattformen stellen ihr Service Privatpersonen und Wohnanlagen zur Verfügung.

Beispielgeben ist das E-Carsharing in der Südoststeiermark, 23 Gemeinden und 16 Betrieben zusammenarbeiten. Insgesamt stehen 41 E-Pkw und 16 E-Nutzfahrzeuge den Betrieben und der Bevölkerung zur Verfügung.

Autos und E-Autos, E-Fahrräder und E-Mopeds

Bei Wohnhausanlagen kann den Bewohnerinnen und Bewohner ein Pool verschiedener Fahrzeuge zur Verfügung gestellt werden, von Pkw über E-Fahrrädern und E-Mopeds bis zu Transportfahrrädern. „Dieses Modell verringert die Mobilitätskosten für die Haushalte und macht auch das Wohnen günstiger“, betont VCÖ-Experte Gansterer. Die bestehende Pkw-Stellplatzverpflichtung treibt die Wohnkosten in die Höhe. So beträgt der Anteil einer Tiefgarage rund elf Prozent an den durchschnittlichen Kosten für eine Wohnung.

Zudem sollte in Österreich nach deutschem Vorbild ein Carsharing-Gesetz beschlossen werden, das Carsharing in den Städten erleichtert.

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