Kunstfehler: Alter Fall wieder aufgerollt

Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt hat einen Fall wieder aufgerollt, der bereits im Jänner 2016 zu den Akten gelegt wurde. Es geht um den Vorwurf eines Kunstfehlers, durch den ein Chirurg im Eisenstädter Krankenhaus den Tod einer Patientin verursacht haben soll.

Die Vorwürfe, die der Sohn der verstorbenen 61-jährigen Frau erhebt, sind heftig: Ein nicht notwendiger Eingriff nach Bauchschmerzen seiner Mutter soll ihren Tod vier Wochen später verursacht haben. Im Dezember 2015 wurde die Frau im Krankenhaus Eisenstadt endoskopisch, also per Darmspiegelung, untersucht. Danach soll es zu Komplikationen gekommen sein, weil durch diese Untersuchung der Darm verletzt und sie danach nur unzureichend versorgt worden sei, so der Hauptvorwurf.

Erstes Verfahren wurde eingestellt

Ein erstes Verfahren bei der Staatsanwaltschaft wurde eingestellt, ein zweites auf Betreiben der Anwältin des Sohnes vor Kurzem wieder beantragt. Neue - auch private - Gutachten seien zum Schluss gekommen, dass der Eingriff unnötig gewesen sei, so die Anwältin Karin Prutsch. Die Staatswaltschaft bestätigt, dass es wieder Ermittlungen gäbe, die aber noch dauern würden.

Schriftliche Stellungnahme KH Eisenstadt

Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt reagiert in einer schriftlichen Stellungnahme: Die Ausführungen der Anwältin seien in wesentlichen Teilen nachweislich falsch. „Wir lehnen die Beeinflussung von Sachverständigen und Gericht durch die nunmehrige mediale Berichterstattung ab. Wir ersuchen um Verständnis, dass wir in Rücksichtnahme auf die Rechte und Interessen der verstorbenen Patientin und unserer Mitarbeiter zu Details der Behandlung keine weiteren Angaben machen können.“