Auftakt für „HaydnLandTage“

„Alles neu“ heißt es ab heute bei den 29. Haydnfestspielen. Nach dem Auszug aus dem Schloss Esterhazy mutieren die Internationalen Haydntage zu „HaydnLandTagen“ mit mehreren Schauplätzen.

„Raus aufs Land“ schicken die Haydnfestspiele heuer ihr Publikum und machen den Verlust der Originalschauplätze im Schloss Esterhazy wett mit anderen, teilweise ebenso originalen aber weit seltener bespielten. Das beginnt schon mit dem Festsaal der Akademie der Wissenschaften in Wien. Hier hatte der greise Joseph Haydn seinen letzten öffentlichen Auftritt anlässlich einer Aufführung seines Oratoriums „Die Schöpfung“ zu seinem 76. Geburtstag.

Eröffnung in Wien

Das Orchestre National d´Ile de France interpretiert „Die Schöpfung“ heute zur Eröffnung der „HaydnLandTage“. Der Klangkörper aus Frankreich ist eine Referenz an das diesjährige Motto „Haydn und Paris“. Zwar haben die Wirren der französischen Revolution es verhindert, dass der Komponist persönlich in die Stadt an der Seine reiste, aber seine Werke waren dort in Konzertsälen und Salons überaus beliebt.

Von Eisenstadt nach Rohrau

Mit Querverbindungen, Verstärkungen und Kontrapunkten wollen die Haydnfestspiele laut Programmheft nicht nur auf Haydns Wirkung in Frankreich, sondern auf seine Bedeutung in der Musikgeschichte hinweisen. Der weltberühmte Cellist Mischa Maisky deutet am 25. August in der Bergkirche in Eisenstadt mit den Bach´schen Solosuiten für Violoncello in die barocke Vergangenheit.

Eisenstadt Bergkirche

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Bergkirche Eisenstadt

Mit einem Streichquartett von Maurice Ravel führt das Pacific String Quartet Vienna am Tag darauf im Schloss Rohrau in die romantische Zukunft. Und natürlich haben die Gewinner des Internationalen Joseph Haydn Kammermusikwettbewerbs von 2015 auch Werke des Erfinders des Streichquartetts im Programm.

Aufführung am Ufer des Neusiedler Sees

Ins Liszt-Konzerthaus in Raiding führt der Abend des 26. August. Der französische Geigenvirtuose Renaud Capucon spielt Haydns Violinkonzert in C-Dur und leitet das Kammerorchester Basel. Die sonntägliche Matinee der „HaydnLandTage“ bestreitet das Wiener Kammerorchester im Haberlandt-Saal von Schloss Kittsee unter der Leitung des britischen Haydn-Spezialisten Paul McCreesh.

Mole West

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Mole West am Ufer des Neusiedler Sees

Einen ungewöhnlichen Aufführungsort mit einem für die Haydntage ebenso ungewöhnlichen Programm haben die Veranstalter für den Abend des 27. August vorgesehen. Das Diknu Schneeberger Trio kommt aus einer Tradition, deren Einflüsse auch schon Haydn in seinem Lebensraum gespürt hat. Aufspielen wird es am Ufer des Neusiedler Sees, in der Mole West.

„Magical Haydn Train“

Anderen volksmusikalischen Inspirationen widmet sich der „Magical Haydn Train“ am Mittwoch, dem 30 August. Es geht mit dem Zug von Neusiedl in den Nationalpark und nach Mönchhof, und zwar in Begleitung des Haydn- und des Heanznquartetts. Diese beiden Programmpunkte, die Mole West und der Zug, sind bereits seit Monaten ausgebucht.

Schloss Halbturn

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Schloss Halbturn

Restkarten gibt es noch für ein Konzert, das wieder ein bisschen zurück zum Motto „Haydn und Paris“ führt. Am 29. August besingt die Jazzsängerin und Entertainerin Valerie Sajdik die Stadt der Liebe. Eine große Stimme ertönt am 31. August auch im Schloss Halbturn. Piotr Beczalas Liederabend ist ebenfalls schon ausverkauft. Am 1. September kann man in Eisenstadt mit der lettischen Organistin Iveta Apkalna die Orgeln der Bergkirche, der Spitalskirche und der Franziskanerkirche in Eisenstadt erwandern.

Adam Fischer dirigiert Danish Chamber Orchestra

Geistliche Musik von Joseph Haydn erklingt bei den „HaydnLandTagen“ am 1. September auch in der Basilika Frauenkirchen. Adam Fischer dirigiert das Danish Chamber Orchestra mit dem Wiener Kammerchor und den Solistinnen und Solisten Fatma Said, Hermine Haselböck, Martin Piskorski und Matthias Hausmann. Fischer und sein Orchester aus Dänemark setzen auch den Schlusspunkt der „HaydnLandTage“. Im Rahmen einer Matinee mit Mozart und Haydn am 3. September im Liszt-Konzerthaus in Raiding.

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