Schlagabtausch wegen Opernfestspielen

Nach dem angekündigten Aus für die Opernfestspiele im Steinbruch St. Margarethen durch den Veranstalter Esterhazy - zumindest im kommenden Jahr - gibt es nun auch einen politischen Schlagabtausch.

Esterhazy-Direktor Karl Wessely bekritelte im Interview mit dem ORF Burgenland, dass es vom Land weder Geld noch ideelle Unterstützung gebe. Das Aus der Opernfestspiele sei die Konsequenz - mehr dazu in ORF exklusiv: Oper im Steinbruch vor dem Aus.

ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner reagierte auf diese Ankündigung prompt. In einer Aussendung meinte er, dass das Land dafür die Verantwortung zu tragen habe und fordert die Landesregierung dazu auf, über den „parteipolitischen Schatten“ zu springen und in ernsthafte Gespräche mit Esterhazy einzutreten.

SPÖ: Veranstaltung ist beworben worden

Aus dem Büro von Kulturlandesrat Helmut Bieler (SPÖ) hieß es daraufhin: Es sei schade um den Festivalstandort St. Margarathen, doch das Land dafür verantwortlich zu machen, sei eine „seltsame Zugangsweise“. Das Festival sei wie alle anderen im Burgenland auch über die Bühne Burgenland beworben worden.

Bielers Parteikollege, SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich, legte einen Tag später nach: das Aus sei eine Entscheidung des Eigentümers gewesen, es sei unseriös dem Land dafür den schwarzen Peter zuzuschieben. Der Steuerzahler könne außerdem nicht Lückenbüßer für wirtschaftlichen Misserfolg sein. Die ÖVP sehe das offenbar anders, so Hergovich.

Wirtschaftskammer: „Enormer Schaden“

Die Wirtschaftskammer spricht unterdessen von einem enormen Schaden für die heimische Wirtschaft und fordert Wirtschafts- und Tourismuslanderat Alexander Petschnig (FPÖ) dazu auf, die Verantwortung zu übernehmen. Er solle nun seine Wirtschaftskompetenz beweisen, so Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth.

Petschnig wiederum kritisiert die Wortmeldung als Versuch, auf Basis der Entscheidung eines privaten Investors, politisches Kleingeld wechseln zu wollen. Er verweist darauf dass er in der Regierung nicht für kulturelle Angelegenheiten zutsändig sei. Landeshauptmann-Stellvertreter Johann Tschürtz von der FPÖ sagt ebenfalls, dass man Personen fragen müsse, die hier eingebunden sind. Petschnig soll als Vermittler zwischen Land und dem Veranstalter Esterhazy dienen, so Tschürtz.