Nach Brand: Vermutung zur Brandursache

Nach dem Brand im Hafen von Fertörakos, der ungarischen Nachbargemeinde von Mörbisch am See, sind die ungarischen Feuerwehren aus Fertörakos und Sopron noch immer im Einsatz. Inzwischen gibt es, wenn auch inoffiziell, eine erste Vermutung zur Brandursache.

Das Feuer hat insgesamt zehn Seehäuser vernichtet - Mehr dazu in Großbrand am Neusiedler See. Der Seehafen von Fertörakos bot am Donnerstagvormittag ein seltsames Bild: Völlig unversehrt standen große schilfgedeckte Holzhäuser neben einem riesigen Loch in der Hüttenreihe. Von vielen der zehn Häuser sind nur noch die Betonpiloten zu sehen, der Rest schwimmt in Aschenform im Neusiedlersee.

Brandwache über Nacht

Die vergangene Nacht hielten die ungarischen Feuerwehren Brandwache, es galt noch Glutnester zu bekämpfen, sagte Daniel Hollo von der Freiwilligen Feuerwehr Fertörakos. „Trotz des Sturms hatten wir hier einige kleinere Brände, die wir rechtzeitig vom Steg und mittels Feuerwehrboot noch löschen konnten. Mittlerweile geht es“, so Hollo.

Auslöser bei Bauarbeiten?

Die Brandermittler nahmen am Mittwoch ihre Arbeit auf. Es gibt erste Vermutungen zur Brandursache. Demnach sollen bei einem der Häuser Bauarbeiten durchgeführt worden sein, dort habe der Brand „eventuell begonnen“, vermutet Hollo.

Auch die Fährlinie Drescher aus Mörbisch funktionierte am Mittwoch zwei ihrer Boote spontan zu Löschfahrzeugen um - auch für die ungarische Feuerwehr, sagte Roman Drescher. „Es war am Anfang schwierig mit der Verständigung, aber wenn Not am Mann ist, weiß jeder, was dann zu tun ist. Es hat zum Schluss hin gut funktioniert“, so Drescher.

Walter Eselböck: „Eine schreckliche Geschichte“

Auch Restaurant-Betreiber Walter Eselböck musste um sein Haus zittern. „Mein Schwiegersohn war vor Ort, es war eine Zitterei. Es hat um 10.00 Uhr mit einem Haus begonnen, am Ende waren es zehn. Es ist eine schreckliche Geschichte. Es sind dann zwar die letzten drei Häuser, inklusive unserem, übrig geblieben Aber die Feuerwehr hat es mit sehr viel Wasser benetzt, das heißt, es steht total unter Wasser. Ich weiß jetzt nicht, wieviel Schaden verursacht wurde“, erzählt Eselböck.

Ob der Brand und die Folgen davon nun das Ende für das „Haus im See“ bedeuten, kann Eselböck derzeit noch nicht einschätzen. „Im Moment bin ich etwas ratlos. Es gibt Telefonate mit Versicherungen. Es ist eine ungute Situation für uns alle in der Familie, weil das ein wichtiger Teil unseres Einkommens ist im Sommer. Das sind genau die zwei Monate, die entscheidend sind im ‚Haus im See‘. Und genau da ist es passiert, bevor diese zwei Monate angebrochen sind“, so Eselböck.

Revue passieren eines nicht alltäglichen Einsatzes

Jene Feuerwehrleute, die im Einsatz waren, ließen noch am Mittwoch den nicht alltäglichen Einsatz Revue passieren. „Man gewinnt wieder Erfahrungen dazu, denn solche Großeinsätze sind nicht üblich. Und man sieht auch, wie die Kollegen in den anderen Ländern arbeiten“, meinte Rene Kanitsch von der Feuerwehr Mörbisch. Carina Halwax von der Mörbischer Feuerwehr meint, dass man die Hütten wieder aufbauen könne, wenn es eine enstprechende Versicherung gibt. Bei dem Großbrand wurde niemand verletzt.