„Sätzchen“ zum Schmunzeln und Nachdenken

150 Sätze sind in dem Buch „Sätzchen“ von Klaus-Jürgen Bauer gesammelt. Es ist eine Sammlung aus Zeitungsartikelen, die allesamt aus dem Zusammenhang gerissen sind. Die Sätze sollen zum Nachdenken anregen und amüsieren.

Für Klaus-Jürgen Bauer ist es unvorstellbar, bereits während des Frühstückskaffees einen Blick in die Tageszeitung zu werfen. Seine Art Zeitungen zu lesen ist sehr ungewöhnlich, wenn nicht sogar schräg. „Ich lese Tageszeitungen nicht tagesaktuell, weil mich das zu sehr aufregt. Eine Zeitung muss für mich eine Zeit lang abliegen und dann erst wird sie für mich interessant“, so Bauer.

Klaus Jürgen Bauer hält einen Zeitungsausschnitt in der Hand

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Klaus-Jürgen Bauer sammelt gerne Sätzchen

Gesammelte Sätzchen im Kuvert

Artikel, die Bauer interessieren, reißt er heraus, hebt sie auf und liest sie auf seinen vielen Reisen im Zug. Doch damit ist es nicht genug - die Artikel selbst werden nochmals filetiert. „Hin und wieder kann es sein, dass ich in so einem Artikel auf einen Satz stoße, der mich aus irgendeinem Grund fasziniert. Den reiße ich dann heraus und dieses Sätzchen kommt dann in ein Kuvert“, erklärt Bauer.

Seit Jahren lagern in den Schubladen in seinem Haus viele Briefkuverts mit aus dem Zusammenhang gerissenen Sätzen. „Es sind dann oft Sätze mit einer Bedeutung, mit einer Wucht, sehr oft auch mit einem gewollten oder ungewollten Humor. Das sind Dinge, die mich interessiert haben“, so Bauer.

„Kein Buch zum Lesen, sondern zum Schauen“

Bei einer Veranstaltung traf Bauer Grafik-Designerin und Verlegerin Eveline Rabold und erzählte ihr von seinen Sätzchen-Schätzchen. „Als er mir die Kuverts gebracht hat, war für mich schnell klar, wie man das umsetzen kann. Und mit dem Klaus-Jürgen Bauer kann man ja sehr gut herumspinnen. Das eine hat das andere ergeben. Nach zwei, drei Treffen war das Buch in meinem Kopf geboren“, erzählt die Verlegerin.

Rabold versah jedes Sätzchen für das Buch mit einer Grafik. Daraus entstand dann eine skurrile, spannende und amüsante Publikation. „Es ist kein Buch zum Lesen, sondern zum Schauen. Man darf die Schrauben aufdrehen, es neu sortieren. Man darf die Dinge herausreißen und sie auf den Kühlschrank geben, wenn einem etwas gut gefällt“, so Rabold.

Schraube beim Buch wird aufgedreht

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Das Buch ist nicht nummeriert, wie das bei herkömmlichen Büchern der Fall ist. Die Seiten sind leicht herausnehmbar.