Umstrittenes Mahnmal wird saniert
Der markante Steintempel in der Landschaft bei Oberschützen ist von weitem sichtbar. Er wurde vor 79 Jahren gebaut, zum Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland. Es gilt als das größte derartige nationalsozialistische Mal auf österreichischem Boden.
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Neun Eigentümer
Der Zahn der Zeit nagt an dem Bauwerk, das auf mehreren Grundstücksgrenzen steht und neun Eigentümer hat. Die Gemeinde pachtete das Bauwerk von ihnen für eine Dauer von 30 Jahren, um es baulich sanieren zu können. Besonders am Kranz des Denkmals seien Sanierungsmaßnahmen vorzunehmen. Außerdem sei auch der Boden mit Steinplatten auszubessern, erklärt Bürgermeister Hans Unger.
Aufbau mithilfe gesamter Bevölkerung
Der Spatenstich zum Bau der Anlage erfolgte am 7. Oktober 1938 durch Kreisleiter Eduard Nicka in Anwesenheit des Gauleiterstellvertreters der Steiermark, Tobias Portschy, der die Schirmherrschaft des Projektes übernommen hatte.
Das Denkmal wurde in den nächsten Monaten unter Mithilfe der gesamten Bevölkerung und der Hitlerjugend auf einer Kuppe zwischen Oberschützen und Bad Tatzmannsdorf auf Grundlage der Entwürfe von Architekt Rudolf Hofer schrittweise fertiggestellt. Das Baumaterial stammte aus den Steinbrüchen bei Bad Tatzmannsdorf.
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Am 21. Mai 1939 erfolgte schließlich die Einweihung des Denkmals durch den Gauleiter Siegfried Uiberreither in Anwesenheit Portschys, Nickas, hoher Parteifunktionäre aus den Nachbargauen sowie von Abordnungen zahlreicher nationalsozialistischer Organisationen. Das Denkmal bestand aus einem weiträumigen Säulenhof von acht Metern Höhe und zwölf Metern Breite mit viereckigem Grundriss.
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Reichsadler 1945 zerstört
Als die sowjetische Armee 1945 im Gebiet des heutigen Burgenlands einmarschierte, wurde der Reichsadler im Inneren der Anlage zerstört und die Feuerschalen beseitigt. Das frühere Aufmarschgelände um das Denkmal wurde bald wieder landwirtschaftlich genützt.
„Mahnmal muss konserviert werden“
Vor kurzem war das Bauwerk Thema eines Symposiums, das vom Museumsverein veranstaltet wurde. Die Ergebnisse werden demnächst in den Museumsblättern publiziert. Gedacht wird auch an eine umfassende wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte. Die konkrete Umsetzung und Präsentation stehen allerdings noch nicht fest. Die Bevölkerung soll in die Ideenfindung eingebunden werden.
„Es ist uns schon bewusst, dass dieses Denkmal nicht nur für Oberschützer gebaut wurde, sondern für die ganze Region. Deshalb ist es wünschenswert, dass das Ergebnis auch Leute aus der Umgebung anspricht, es ist ja einzigartig in Österreich“, so Edith Schedl, Obfrau des Museumsvereins.
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Bürger über das Mahnmal in Oberschützen
Das Mahnmal ist im Ort nach wie vor ein sensibles Thema, wobei die öffentliche Meinung ziemlich einhellig ist.
Erlebbarkeit von Geschichte
Großes bauliche Veränderungen wird es nicht geben. Denn das Mahnmal steht unter Denkmalschutz. Das Bauwerk müsse primär konserviert werden, erklärt Landeskonservator Peter Adam. Man könne es aber nicht „so undokumentiert“ stehen lassen, so Adam weiter. „Das wollten wir anregen, dass man sich damit beschäftigt. Es geht um die Erlebbarkeit von Geschichte und die muss man immer wieder neu diskutieren und interpretieren.“