Feinstaub-Alarm im Burgenland

Der strenge, kalte Winter wirkt sich im Burgenland negativ auf die Qualität der Luft aus: Die erlaubten Grenzwerte bei Feinstaub wurden im Jänner an allen sechs Messstellen im Land durchschnittlich an jedem zweiten Tag überschritten.

Die derzeitige Inversionswetterlage - also Kaltluft in den tiefen Lagen -, das viele Heizen, die Industrie, der Verkehr aber auch der erhöhte Streumitteleinsatz - das alles führt zu der erhöhten Feinstaubbelastung im Burgenland. Der Tagesgrenzwert von 50 Mikrogramm an Feinstaub pro Kubikmeter Luft wird an allen Messstellen im Burgenland immer wieder überschritten.

Kittsee

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Kittsee

An 17 Tagen Überschreitungen in Kittsee

In Kittsee wurde der erlaubte Grenzwert bis zum 30. Jänner an 17 Tagen überschritten. Bei der Messstation in Jennersdorf gab es an 15 Tagen, in Lutzmannsburg an 14 Tagen, in Eisenstadt an zwölf Tagen, in Oberschützen an neun Tagen und in Illmitz an acht Tagen Überschreitungen.

Feinstaubmessstelle in Kittsee

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Messstation

Neue Immissionsschutzverordnung ab Oktober

Von Seiten des Landes seien trotz dieser hohen Werte im Moment keine Maßnahmen vorgesehen, sagte Landesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ). Man versuche ohnehin jedes Jahr durch bewusstseinsbildende Maßnahmen entgegenzuwirken, zum Beispiel indem man darauf hinweise, wie man richtig heize. Eine neue Immissionsschutzverordnung ist derzeit aber in Ausarbeitung, sie soll ab Oktober in Kraft treten. Darin wolle man zum Beispiel ein Fahrverbot für besonders alte Lkw-Klassen verhängen, so Eisenkopf. Außerdem wolle man Grenzwerte im Heizungsanlagen- und Klimaanlagengesetz verschärfen.

Vor allem Asthmatiker leiden

„Ein Gesunder würde das vielleicht gar nicht spüren, bei einem Asthmatiker oder COPD-Patienten gibt es natürlich verstärkte Symptome - mehr Husten, weniger Atemreserven, schnelle Erschöpfung, Atemlosigkeit“, sagte der Eisenstädter Lungenfacharzt Talal Bamieh über die gesundheitlichen Folgen der Feinstaubbelastung. Er rät derzeit von sportlichen Aktiviäten im Freien ab.

Erst wenn an zwei hintereinander folgenden Jahren der in Österreich geltende Jahresgrenzwert von 25 Tagen mit zu hoher Feinstaub-Belastung überschritten wird, muss das jeweilige Bundesland dem Umweltbundesamt ein Maßnahmenpaket gegen Feinstaub vorlegen. Im Burgenland dürfte dieser Wert heuer vermutlich überschritten werden. Das letzte Mal war das 2012 der Fall.