Bischof: „Jesus 2016 im Flüchtlingsboot“

Die Weihnachtsmesse mit Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics in Eisenstadt ist ganz im Zeichen der Flüchtlingsthemas gestanden. „Die Flüchtlingsboote im Mittelmeer sind der knallharte Check unseres Barmherzigkeitspegels“, so der Bischof.

„Auch die heilige Familie hat fliehen müssen. Jesus 2016 ist auf einem Flüchtlingsboot unterwegs“, sagte Bischof Zsifkovics. Die Messe im Eisenstädter Dom wurde live auf ORF 2 und ZDF übertragen, mehr dazu in Messe für Millionen TV-Zuseher.

Zsifkovics Ägidius

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Bischof Zsifkovics bei der Predigt

Boot als Zeichen für „tiefe moralische Krise“

Die Weihnachtsgeschichte sei dort entstanden, „von woher heute so viele Menschen zu uns kommen.“ Wie Jesus, der aus dem Nahen Osten stamme, würden auch heute Menschen vor Unrecht fliehen. Der Bischof verwies dabei auf eine Installation des Künstlers Heinz Ebner beim Altar. Diese zeigte das Christuskind in einem Flüchtlingsboot mit einem Weihnachtsstern aus Stacheldraht.

Festmesse Martinsdom ORF ZDF

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Die Krippe im Eisenstädter Dom

Das Boot stehe für die „tiefe moralische Krise, in der die verstrickte Menschheit heute steckt“, erläuterte der Bischof. Wer als Christ den Zusammenhang zwischen der Menschwerdung Gottes in Gestalt eines Flüchtlings und der eigenen Lebensweise verdränge, „der lebt an Weihnachten vorbei.“

Warnung davor, Angst vor Terror nachzugegeben

Gleichzeitig warnte Zsifkovics, der Angst vor dem Terror nachzugeben. „Feigen Terroranschlägen, wie jenen in Berlin, darf es nicht gelingen, unsere Gesellschaft zu destabilisieren.“ Man dürfe den Terroristen diesen Triumph nicht gönnen.