Rechnitz: Seltenheit im Fokus
Vor rund 7.000 Jahren - also in der Jungsteinzeit - befand sich auf einem Areal ein paar hundert Meter außerhalb von Rechnitz eine Siedlung. Deren Bewohner bauten zwei Kultstätten, sogenannte Kreisgrabenanlagen. Mit den geomagnetischen Messungen können heute die Umrisse der Anlagen und der Siedlung sichtbar gemacht werden.
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Zweck ist heute unklar
Wozu die Kreisgrabenanlagen damals dienten, ist unklar. Es könnte ein Ort zur Himmelsbeobachtung oder auch ein Kultplatz sein. Möglich ist aber auch, dass die Anlage zur Verteidigung gebaut wurde. Trotz gründlicher Untersuchungen wird der Zweck der Monumentalbauten mit seinen jeweils vier Eingangstoren wahrscheinlich ein Rätsel bleiben, sagt Archäologe Hannes Schiel vom Boltzmann Institut Wien.
„Worauf sich diese Tor-Bereiche beziehen, ist schwer zu sagen. Wenn man in diesen Bereichen steht, sieht man nicht in direkter Achse nach innen. Was auch immer innen stattgefunden hat, sollte vor denen, die außen waren, verborgen bleiben“, so der Archäologe.
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Rechnitz als Ausnahme
Bisher wurden im Burgenland nur in Rechnitz Kreisgrabenanlagen entdeckt. Aus dem Gebiet Süddeutschland, Österreich, Ungarn und der Slowakei sind etwa 150 derartige Bauten bekannt.
„Normalerweise gibt es Kreisgrabenanlagen nur im Donauraum. Dort ziehen sie sich wie Perlen an einer Schnur. Dazu die danebenliegende Siedlung ist ein relativ seltener Fall. Auch die relativ große Siedlung, wie es hier der Fall ist, die sich über mehrere Bauphasen hinweg zieht - einmal mit Wall, einmal ohne - ist etwas sehr, sehr Seltenes“, erklärt der Experte.
Schon früh besidelte
Nicht nur die Kreisgrabenanlagen, sondern auch Funde aus der Jungsteinzeit beweisen, dass die Gegend um Rechnitz schon sehr früh besiedelt war. „Es war wahrscheinlich eine der ersten Siedlungen im Burgenland überhaupt - zwischen 4.000 und 5.000 vor Christus. Das ist natürlich eine Sensation: ein riesiges Dorf mit zwei Kultanlagen - das gibt schon einiges her“, sagt der Bürgermeister von Rechnitz, Engelbert Kenyeri.
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Die nun gemachten Untersuchungen sollen in den nächsten Wochen ausgewertet werden. Und nun wird in Rechnitz überlegt, die Kreisgrabenanlagen aus der Jungsteinzeit auch touristisch aufzubereiten.