Darabos: Zugang zu Medizinstudium erleichtern

Landesrat Norbert Darabos (SPÖ) befürchtet für die kommenden Jahre einen Ärztemangel. Er fordert die Abschaffung der Zugangsbeschränkungen zum Medizinstudium und die Aufstockung der Studienplätze.

Aus Gesprächen mit der Ärztekammer gehe hervor, dass es in den kommenden Jahren bei den Medizinern im Land zu einer Pensionierungswelle kommen werde, sagt Gesundheits- und Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ). Er warnt nun vor einem drohenden Ärztemangel.

Aufnahmetest für das Medizinstudium

APA/Herbert Pfarrhofer

Darabos möchte die Zugangsbeschränkungen für das Medizinstudium lockern

Darabos fordert deshalb, die Zahl der Studienplätze aufzustocken. „Ich würde sagen, man müsste die Anzahl der Plätze um mindestens 1000 erhöhen. Da wird es dann wohl ein Aufheulen des Finanzministers geben. Aber es ist einfach wichtig, hier zu handeln“, so der Gesundheitslandesrat.

Abschaffung der Zugangsbeschränkungen

Weiters fordert Darabos die Abschaffung der Zugangsbeschränkungen zum Medizinstudium. Es könne nicht sein, dass Studenten und Mediziner ins Ausland gehen, nur weil in Österreich die Ausbildungsplätz fehlen: „Wenn wir mehr Menschen haben, die die Möglichkeit haben, Medizin zu studieren anstatt abzuwandern, sondern hier bleiben wollen - dann müsste es auch eine Lockerung dafür geben, den Medizinerberuf zu ergreifen“, so Darabos.

Ausbildungskosten sollten zurückgezahlt werden

Die Ausbildung der Mediziner wird von den Steuerzahlern finanziert. Deshalb sollte es seiner Ansicht nach die Möglichkeit geben, dass die Ausbildungskosten zurückgefordert werden können, sollten die Mediziner ins Ausland gehen oder lediglich eine Privatordination betreiben.

ÖVP: „Rotblau darf sich nicht länger wegducken“

Kritik an Darabos gibt es von der Oppositionspartei ÖVP. „Das Land muss die Möglichkeiten für Gruppenpraxen erleichtern, Arzt-Arzt-Anstellungen ermöglichen und Förderungen für neu niedergelassene Ärzte beschließen. Beim drohenden Ärztemangel darf sich Rot-Blau nicht länger wegducken", so Gesundheitssprecher Georg Rosner.