Fall „Rosi“: Arbeit geht jetzt richtig los

Die Identifizierung der Leiche aus St. Margarethen nach 23 Jahren war für die Ermittler ein großer Erfolg. Nun kann sich die Polizei auf die Suche nach dem Mörder konzentrieren und bittet dabei weiter um Mithilfe aus der Bevölkerung.

Seit Mittwoch ist es Gewissheit: Die Leiche aus St. Margarethen, die im Jahr 1993 gefunden wurde, war eine Frau und hieß „Rosi“. Sie war zum Zeitpunkt ihrer Ermordung 30 Jahre alt und arbeitete in mehreren Bordellen im Burgenland und Oberösterreich - mehr dazu in Leiche nach 23 Jahren identifiziert.

Die Identitätsklärung nach so langer Zeit ist für Chefinspektor Kurt Linzer ein „sehr großer Erfolg“ - allerdings nur „ein Teilerfolg“, wie er am Donnerstag sagte. Die „richtige Arbeit“ gehe jetzt erst los, meinte Linzer.

Bewegungsprofil wird erstellt

Ende 2015 wurde der Fall vom Cold Case-Management des Bundeskriminalamts neu aufgerollt. „Die Ausforschung war ein Riesenaufwand“, schilderte Linzer. Nun gelte es ein sogenanntes Bewegungsprofil zu erstellen und zu klären, wo die Frau ihre Freizeit verbracht habe, wo sie Kleidung und Lebensmittel gekauft und was sie privat gemacht habe, erläuterte der Cold Case-Referatsleiter.

Jeder Hinweis hilfreich

Bei der Klärung des Falls - dies schätze er als „sehr realistisch“ ein - sei man auf die Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. „Jeder noch so kleine Hinweis hilft uns und kann entscheidend sein.“ Dazu zählen etwa banal erscheinende Erinnerungen, wie die zeitgleiche Rückgabe eines Einkaufswagens bei einem Supermarkt.

Zwei Personen bereits gemeldet

Wer glaubt, die Frau zu kennen oder sich an sie zu erinnern, soll dies beim Journaldienst des Bundeskriminalamtes melden, appellierte der Chefinspektor. Seit der Veröffentlichung des Fotos am Mittwochnachmittag haben sich bereits zwei Personen gemeldet.

„Der Fall stellt eine ganz hohe Herausforderung an die Kriminalpolizei dar - und der stellen wir uns“, sagte Linzer. Nun gelte es kleine Puzzleteilchen zusammenzusetzen.