Rebzikade auf dem Vormarsch

In Weingärten im Bezirk Oberpullendorf und im Bezirk Eisenstadt-Umgebung ist eine Rebkrankheit diagnostiziert worden, die durch die Amerikanische Rebzikade übertragen wird. Nun arbeitet das Land an einer Verordnung, um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern.

Die Amerikanische Rebzikade kann über Bakterien, die sie ins sich trägt, die sogenannte Goldgelbe Vergilbung an die Weinstöcke übertragen. Tritt diese Krankheit einmal auf, bestehe die Gefahr, dass sie sich rasch ausbreitet, sagt Daniel Pachinger von der Landwirtschaftskammer Burgenland.

Weinstock

ORF

Befallener Rebstock

Verordnung in Arbeit

In Weingärten in Lutzmannsburg und in St. Margarethen wurde nun die Goldgelbe Vergilbung diagnostiziert. Um einer Seuche vorzubeugen, muss die Rebzikade mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft werden, kranke Weinstöcke müssen gerodet werden. „Über das Pflanzenschutzgesetz sind wir verpflichtet, eine entsprechende Verordnung zu erlassen, die die Bezirksverwaltungsbehörde ermächtigt, konkrete Maßnahmen zu setzen“, sagt Thomas Izmenyi von der Agrarabteilung des Landes.

Die Amerikanische Rebzikade wurde über Frankreich nach Europa eingeschleppt. 2004 wurde sie in der Steiermark entdeckt, vier Jahre später im Südburgenland. Mittlerweile kommt sie im gesamten Burgenland vor, außer im Seewinkel und auf dem Heideboden.

Winzer wehren sich

Gegen die Zwangsmaßnahmen regt sich unter den Winzern aber Widerstand. Der flächendeckende Einsatz von Spritzmitteln sei sinnlos, so das Argument. „Wir wissen, dass es nicht funktioniert“, sagt der Ruster Weinbauer Herbert Triebaumer, der auch Weingärten in St. Margarethen bewirtschaftet. Die Spritzmittel hätten Nebenwirkungen und Schwächen. Außerdem sollten die Winzer selbst die Entscheidung treffen, ob sie ihre Weingärten spritzen oder nicht.