Hofburg-Wahl: Wohin die Wähler wanderten

Das Ergebnis des ersten Wahlganges zur Bundespräsidentenwahl stellt für Österreich ein Politbeben dar. Eine Wählerstromanalyse von SORA zeigt, wie die Wähler im Burgenland im Vergleich zur Nationalratswahl 2013 gewandert sind.

FPÖ-Kandidat Norbert Hofer erhielt im Burgenland am Sonntag rund 74.000 Stimmen. Damit konnte Hofer gegenüber der Nationalratswahl 2013, bei der die FPÖ auf 33.000 Stimmen kam, deutlich zulegen.

Norbert Hofer

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Norbert Hofer

Hofer konnte 27.000 der damaligen FPÖ-Wähler für sich gewinnen. Dazu kamen deutliche Stimmengewinne aus dem Lager der Bundesregierungsparteien - nämlich 15.000 von der ÖVP und 11.000 von der SPÖ - und 12.000 Stimmen von den ehemaligen Nichtwählern.

Alexander Van der Bellen

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Alexander van der Bellen

Van der Bellen punktet bei Grün- und SPÖ-Wählern

Sein Gegner in der Stichwahl, Alexander van der Bellen, kommt im Burgenland auf rund 23.000 Stimmen. Der Großteil davon kommt von Grün-Wählern (8.000 Stimmen) und SPÖ-Wählern (7.000 Stimmen). Van der Bellen bekommt aber auch je 2.000 Stimmen von ÖVP- und NEOS-Wählern und von früheren Nichtwählern. Von ehemaligen FPÖ-Wählern entscheiden sich diesmal etwa 1.000 für Van der Bellen.

Rudolf Hundstorfer

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Rudolf Hundstorfer

Hundstorfer und Khol verloren Stammwähler

Die Kandidaten der Regierungsparteien haben es nicht geschafft, ihre Stammwähler zu überzeugen und erhielten aus den Lagern der anderen Parteien kaum Stimmen. Hundstorfer erhielt nur rund 27.000 Stimmen von SPÖ-Wählern und etwa 2.000 von ÖVP-Wählern. Bei den Nationalratswahlen 2013 kam die SPÖ im Burgenland noch auf 70.000 Stimmen.

Andreas Khol

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Andreas Khol

Auch Andreas Khol konnte das ÖVP-Potenzial im Burgenland nicht ausreichend mobilisieren. Er erhielt im Burgenland etwa 23.000 Stimmen, davon rund 20.000 Stimmen aus dem ÖVP-Lager und 2.000 SPÖ-Stimmen.

Irmgard Griss

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Irmgard Griss

Griss: Stimmen aus allen Lagern

Die unabhängige Kandidatin Irmgard Griss schöpft am meisten im ÖVP-Lager - nämlich etwa 6.000 Stimmen. Von SPÖ, Grünen und NEOS erhält sie je 3.000 Stimmen. Der Rest ihrer etwa 22.000 Stimmen im Burgenland verteilt sich relativ gleichmäßig auf die anderen Parteien und die ehemaligen Nichtwähler. Richard Lugners etwa 3.000 Stimmen im Burgenland kommen zu gleichen Teilen von SPÖ, ÖVP und ehemaligen Nichtwählern.

Richard Lugner

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Richard Lugner

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