Vorbereitungen für Grenzzäune laufen

Im Burgenland sind an drei Stellen Grenzzäune geplant, nämlich bei Nickelsdorf, bei Heiligenkreuz und bei Moschendorf. Ein Lokalaugenschein in Moschendorf zeigte, dass es in der Bevölkerung keinen Widerstand gibt.

Das Innenministerium rechnet mit einem Anstieg der Flüchtlingszahlen über die Balkan-Route. Nun sollen Grenzzäune errichtet werden, um die Fluchtbewegungen lenken zu können, hieß es seitens der Behörden. Im ungarischen Körmend, nahe der österreichischen Grenze, plant die ungarische Regierung ein offenes Flüchtlingslager - mehr dazu in Schlepperaktivität im Burgenland steigt.

Zaun soll neun Kilometer lang werden

Deshalb soll nun im Burgenland mit dem Bau eines Grenzzauns auf einer Länge von neun Kilometern zwischen Moschendorf und Heiligenbrunn (beides Bezirk Güssing) begonnen werden. Dadurch soll man mögliche Flüchtlingsströme besser lenken können, sagte Emmerich Schedl von der Landespolizeidirektion Burgenland.

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Die Straßengrenzübergänge sollen verstärkt kontrolliert werden

Polizei will verstärkt kontrollieren

Die Straßen und die Grenzübergänge dazwischen würden von der Polizei, sobald diese technischen Sicherungsmaßnahmen aktiviert würden, verstärkt kontrolliert. Das gelte auch für die Straßengrenzübergänge die nicht geschlossen würden, so Schedl.

In Moschendorf wurden die Grundstückseigentümer über die Baupläne bereits informiert. Offene Widerstände gegen den Grenzzaun habe es keine gegeben, schildert Bürgermeister Werner Laky (ÖVP). Bei der Informationsveranstaltung sei die Stimmung sehr sachlich gewesen. Die Leute hätten sich die Informationen interessiert angehört. Er denke schon, dass das zustande kommen werde, so Laky.

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Wenig Widerstand gegen Zaun

Heiligenbrunns Bürgermeister Gerhard Schrantz im Gespräch mit ORF-Burgenland-Reporter Stefan Schinkovits über den geplanten Zaun.

Bevölkerung eher positiv eingestellt

In Heiligenbrunn seien für Donnerstag die Grundstückseigentümer zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, sagte Bürgermeister Gerhard Schrantz (ÖVP). Er denke schon, dass die Stimmung so sei, dass sich die Dorfbevölkerung auch vor einem Flüchtlingsansturm fürchten würde und dass sie zum Großteil positiv eingestellt sei. Natürlich wisse man nicht, wie sich so mancher Bauer verhalten werde, und auch nicht, wie die Jäger dazu stehen würden, so Schrantz.

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Entlang der Grenze sollen neun Kilometer Zaun entstehen

Bei der Polizei geht man davon aus, dass mit der Errichtung der Grenzzäune in den nächsten Wochen begonnen werden kann. Sollte es zu einem Flüchtlingsandrang etwa bei Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl) oder Heiligenkreuz (Bezirk Jennersdorf) kommen, wolle man auch dort Zäune errichten.