Weiter Diskussionen um KUZ-Neubau

Seit eineinhalb Jahren ist das Kulturzentrum Mattersburg nun geschlossen. Es soll umgebaut, in wesentlichen Merkmalen aber erhalten werden. Vertreter der Plattform „Rettet das Kulturzentrum“ befürchten allerdings, dass vom bestehenden Gebäude nur wenig übrig bleiben wird.

Das Land wollte vor zwei Jahren das Kulturzentrum in Mattersburg abreißen und komplett neu aufbauen. Eine Bürgerinitiative, die Plattform „Rettet das Kulturzentrum“, hat dagegen protestiert und mehr als 2.000 Unterschriften gesammelt. Das 40 Jahre alte Gebäude sei ein schützenswertes Architekturdenkmal - mehr dazu in Denkmalschutz für KUZ Mattersburg?.

Wesentliche Merkmale sollen erhalten bleiben

Das Ergebnis der damaligen Diskussionen war am Ende ein Kompromiss. Ein Architektenwettbewerb wurde ausgeschrieben mit der Vorgabe, dass das bestehende Gebäude in seinen wesentlichen Merkmalen erhalten und mit neuer Architektur kombiniert werden soll - mehr dazu in Kompromisslösung für KUZ Mattersburg.

Kulturzentrum Mattersburg

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Vor eineinhalb Jahren startete die Diskussion um den Neubau

Im Jahr 2016, eineinhalb Jahre später, zeigte sich der Sprecher der Plattform, Johann Gallis, besorgt. Seitens der Bürgerinitiative seien diese wesentlichen Merkmale so aufgefasst worden, dass das Bestandsobjekt in den wesentlichen Zügen erhalten bleibe. Zum Beispiel solle es keine Styropordämmung bekommen, so Gallis. Mittlerweile sei eine Machbarkeitsstudie erstellt worden. In dieser seien aber nur noch 20 Prozent des Bestandsobjekts erhalten. Für die Initiative sei das nicht akzeptabel, so Gallis.

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Die gelb gekennzeichneten Gebäudeteile sollen neu gebaut werden

Nur 20 Prozent würden erhalten bleiben

Die von Gallis erwähnte Machbarkeitsstudie war die Grundlage für den ausgeschriebenen Architektenwettbewerb. Dieser sei nun abgeschlossen, das Siegerprojekt dürfe aber noch nicht präsentiert werden, sagte Kulturlandesrat Helmut Bieler (SPÖ). In ein paar Wochen, wenn die Einspruchsfristen und die gesetzlich vorgegebenen Termine eingehalten worden seien, werde man das Projekt der Öffentlichkeit präsentieren, so Bieler.

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Schon im Herbst sollen die Umbauarbeiten starten

Baubeginn für Herbst geplant

Die Befürchtung der Bürgerinitiative, dass vom bestehenden Gebäude fast nicht übrig bleiben werde, kann Bieler nicht nachvollziehen. Man habe gemeinsam, da sei auch die Plattform dabei gewesen, diese Machbarkeitsstudie diskutiert und erstellt. Dabei habe man auch die Vorgaben für die Generalplanerausschreibung erstellt. Die wesentlichen Merkmale dieses brutalen Stils, wie es heiße, sollen erhalten bleiben und so werde es auch sein, so Bieler.

Auch SPÖ-Bezirksvorsitzender Christian Illedits erinnerte daran, dass durch einen Beschluss bei der Bezirksausschusssitzung und durch einen weiteren einstimmigen Beschluss im Rahmen einer Bezirkskonferenz im Jahr 2014 eine Garantie erwirkt worden sei, dass der Gründungsbau nicht abgerissen werde, sondern in seinen wesentlichen Merkmalen erhalten bleibe, so Illedits.

Vizebürgermeister Michael Ulrich (ÖVP) forderte unterdessen ein konkretes Datum für die Wiedereröffnung des Kulturzentrums. Die Bevölkerung habe ein Recht darauf zu wissen, wie es um das KUZ und andere wichtige Projekte stehe. Man verlange von der Stadt-SPÖ ein klares Bekenntnis zur raschen Wiedereröffnung des Kulturzentrums, so Ulrich. Die Diskussionen werden in den kommenden Monaten wohl fortgesetzt. Geplanter Baubeginn ist im Herbst dieses Jahres.

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