Kloster St. Andrä: Entscheidung am Montag
Geplant ist das Kloster seit fast eineinhalb Jahren. Damals hatte die Diözese Eisenstadt ein Gründstück am Ortsrand von St. Andrä (Bezirk Neusiedl am See) der orthodoxen Kirche geschenkt. Als Prestigeprojekt wurde es gepriesen, als vorbildhaft im Sinne der Ökumene, als Chance für den Tourismus - insbesondere deshalb, weil das Kloster in Sichtweite zur Therme Frauenkirchen liegen würde.
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„Über Urteil der Bürger nicht hinwegsehen“
Von Seiten der Therme gibt es bereits Interesse, den Gästen Ausflüge in die dort geplante Ikonenmalerei anzubieten. Doch während die einen Prestige und Chancen sehen, machten andere mit Stimmung gegen das Kloster. Das machte Eindruck im Gemeinderat, sagt Bürgermeister Erich Goldenitsch (SPÖ).
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„In der Sitzung des Gemeinderates am 17.12.2015 hat sich der Gemeinderat mehrheitlich für die Umwidmung dieses Grundstücks zur Errichtung einer orthodoxen Klosteranlage entschieden. Gleichzeitig hat aber der Gemeinderat auch beantragt, die Bürger zu befragen“, so Goldenitsch. Auf die Frage, was passiert, falls sich eine Mehrheit gegen das Kloster ausspricht, sagt der Bürgermeister: „Nachdem wir demokratisch gewählte Mandatare sind, können wir über das Urteil der Bürger sicher nicht hinwegsehen“.
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Projektgegner kritisiert Bischof
Einer der aktivsten Gegner des Projekts ist Martin Türnbeck. Kurz vor Beginn der Befragung verteilte er 400 Flugblätter. Er begründet seine Gegnerschaft zu dem Projekt so: „Es gibt keine Tradition mit der Ostkirche“. Türnbeck übt auch Kritik an Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics. „Eine Vermutung ist die, dass der Bischof sich profilieren will, in Richtung Nachfolge von Kardinal Schönborn“, so Türnbeck. Ein anderer Gegner mit anderen Gründen ist Gerhard Mauersics. „Ich bin ein direkt betroffener Anrainer und bin eindeutig dagegen“, so Mauersics.
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Dass die Projektbetreiber versichern, dass das Kloster mindestens 100 Meter von Anrainern entfernt wäre, beruhige ihn nicht. „Es sind bis jetzt nur Planentwürfe, ich zweifle an, was die Projektbefürworter bis jetzt von sich gegeben haben“, sagt Mauersics.
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„Auf alle Wünsche der Anrainer eingegangen“
Ein Misstrauen, das Dominik Orieschnig, der Sprecher der Diözese Eisenstadt, nicht verstehen kann. „Tatsache ist, dass es 100 Meter sind, die das Kloster dann an Entfernung zu den Anrainern aufweisen wird. Man ist bei der Planung und auch der Situierung des Klosters auf dem Grundstück auf alle Wünsche der Anrainer eingegangen. Man hat sogar noch Sonderwünsche erfüllt, wie zum Beispiel einen Windschutzgürtel“, so Orieschnig.
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Befragung endet um 16.00 Uhr
Außerdem habe man von Anfang an die Bürger auch mit Veranstaltungen intensiv informiert und viele überzeugen können, ist sich Orieschnig sicher. Auch der Bürgermeister steht hinter dem Kloster. „Grundsätzlich bin ich für das Projekt und würde natürlich, wenn die Bevölkerung Ja sagt, das Projekt unterstützen“, so Goldenitsch. Die Befragung, die seit Freitag läuft, endet am Montag um 16.00 Uhr - dann wird ausgezählt.