Altes Badhaus in neuem Glanz

Großhöflein war einst mit einer heißen Schwefelquelle ein Zentrum für Thermalkuren. Davon zeugen heute Badhaus, Kloster und Palais. Das kulturhistorisch wertvolle Ensemble wurde nun renoviert.

Einst pilgerten Menschen nach Großhöflein, um Heilung und Linderung ihrer Schmerzen durch die heiße Schwefelquelle zu erfahren. Die architektonischen Spuren wurden jetzt renoviert. Herzstück des Denkmalschutzensembles ist das Palais Strauß, in Großhöflein umgangsprachlich bekannt als Pleininger-Haus. Es steht auf geschichtsträchtigem Boden.

Im Mittelalter gab es hier bereits eine Kapelle, die allerdings in den Kuruzzenkriegen zerstört wurde. Die Ruinen der Radigundiskapelle ließ Anfang des 19. Jahrhunderts der reiche Rosolio- und Essigfabrikant Franz Strauß zu einem repräsentativen Wohnhaus ausbauen.

Ensemble in Großhöflein

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Herzstück ist das Palais Strauß

Altes Badhaus in Großhöflein

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Das Ensemble ist kunsthistorisch bedeutend

Für die Bevölkerung

Seither erlebte das Palais eine wechselhafte Geschichte. Die neuen Eigentümer, Familie Krizan, haben bei den Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten wertvolle Wandmalereien entdeckt und freilegen lassen. Damit erstrahlt das Palais wieder in seinem einstigen Glanz, freut sich Imelda Krizan.

„Für uns ist es eine große Freude, dass das so geworden ist, danke der großen Unterstützung. Aber es ist uns auch sehr wichtig, dass die Bevölkerung da mitlebt. Die Nachbarn, die Großhöfleinerinnen und Großhöfleiner, dass die alle eine Freude haben. Das Ganze hat einen geschichtlichen Hintergrund und es ist wichtig für den ganzen Ort“, sagt Krizan.

Ensemble in Großhöflein

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Die einst heiße Quelle ist heute erkaltet

Quelle brachte Linderung

Unter dem Palais in den Kellergewölben fließt nach wie vor die Schwefelquelle zum ehemaligen Esterhazy’schen Badhaus. Die einst heiße Quelle diente zur Linderung von Schmerzen und Gebrechlichkeit, erzählt Historiker Gerald Schlag.

„Dieses Ensemble ist wirklich ein Geschichtebuch der Kur- und Thermalquellen-Geschichte im Burgenland. Es gibt heute ja keine heiße Quelle mehr, sie ist erkaltet. Trotzdem kann man bis in die Römerzeit zurückgehen. Und das ist das Bedeutende“, so der Historiker.

Ensemble in Großhöflein

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Das Ensemble soll der Bevölkerung zur Verfügung stehen

Altes Badhaus in Großhöflein

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Das Haus zeugt vom früheren Thermaltourismus

Platz für Konzerte und Lesungen

Das Denkmalschutzensemble Großhöflein mit Badeanlage, Kloster und Palais macht jahrhundertelange Geschichte des Kurwesens und der Bäderarchitektur sichtbar. Im Palais Strauß sollen künftig auch Lesungen oder kleine Konzerte stattfinden.