Erfolgreiche Haydntage 2015

Die 27. Internationalen Haydntage in Eisenstadt sind am Sonntag mit dem traditionellen Abschlusskonzert der österreichisch-ungarischen Haydn Philharmonie zu Ende gegangen. Die Auslastung lag heuer bei 96 Prozent.

Das Motto „Haydn und Schubert“ wurde vom Publikum sehr gut angenommen. Die Haydntage können daher erfolgreich Bilanz ziehen. 23 Konzerte wurden in elf Tagen gespielt, wobei die Auslastung 96 Prozent betrug. Und das sei sensationell gut, sagt Intendant Walter Reicher.

„Musikalisch war es einfach fulminant, auch von den Publikumsreaktionen her, von der Zustimmung her. Es war eine sehr schöne Atmosphäre, die wir gehabt haben. Und um das geht es. Es geht um die Musik, um die Künstler, die Menschen, die hierher kommen und Haydn erleben möchten, in dem Fall mit Schubert gemeinsam“, sagt Reicher.

Von Streit überschattet

Nächstes Jahr lautet das Motto der Internationalen Haydntage „Haydn & Böhmen“. 2016 könnten die letzten Haydntage in gewohnter Form im Schloss Esterhazy sein - vor eineinhalb Wochen hat die Privatstiftung Esterhazy ja bekannt gegeben, dass die Mietvertragsverhandlungen zwischen Stiftung und dem Verein Haydnfestspiele gescheitert seien - mehr dazu in Aus für Haydnfestspiele im Schloss.

Esterhazy-Kritik an Ottrubay

In der Causa meldet sich nun Paul-Anton Esterhazy, der Großneffe des 1989 verstorbenen Paul Esterhazy und der im Vorjahr verstorbenen Melinda Esterhazy, zu Wort. „Ich halte das für einen Skandal. Die Familie Esterhazy hätte nie derart gegen die Interessen des Landes gehandelt. Dementsprechend verfolgt die Familie diese Entwicklungen schon lange mit Ensetzen. Und ich möchte hier klarstellen: Ottrubay ist nicht Esterhazy. Stefan Ottrubay missachtet hier die jahrhundertelange Tradition der Familie“, sagt Esterhazy.

„Das ist weder im Sinne Melindas, noch im Sinne meines Großonkels Fürst Paul, dessen Willen sie ja versucht hatte, mit den Stiftungsgründungen umzusetzen. Das Letzte, was er gewollt hätte, wäre, dass der burgenländische Kulturbetrieb Schaden nimmt und dass Konflikte mit Land und Leuten vom Zaun gebrochen werden. Das hat auch meine Großtante immer betont. Und Stefan Ottrubay missachtet diesen Willen am laufenden Band“, so Esterhazy weiter.

Paul-Anton Esterhazy

ORF

Paul-Anton Esterhazy hofft auf eine Lösung der Causa

Appell an Vorstände

Er appelliert an die Vorstände der Privatstiftung Esterhazy, in der Causa „Mietvertragsverlängerung Haydnfestspiele“ zu handeln. „Die Haydnfestspiele gehören schlicht und ergreifend in den Haydnsaal. Ich würde an dieser Stelle die Vorstände aufrufen zur Ordnung im Sinne der Stifterin zu sorgen - und dass diese Entscheidung zurückgenommen wird“, so Esterhazy, der hofft, dass die Internationalen Haydntage doch auch nach 2016 im Schloss Esterhazy stattfinden.

Privatstiftung kontert

Von der Stiftung Esterhazy heißt es dazu in einer Aussendung, dass 2009 mit dem Verein Haydnfestspiele und von Landesrat Helmut Bieler unterfertigt, eine detaillierte Rahmenvereinbarung geschlossen worden sei, welche die zukünftigen Kooperationspunkte zwischen dem Verein und dem Eigentümer der Immobilie, der Stiftung Esterhazy, regle. Trotz wiederholten und langjährigen Versuchen seitens Esterhazy konnten diese Punkte nicht mit Leben erfüllt werden.

Landesrat Bieler habe sich 2015 in zwei Stellungnahmen eindeutig dahingehend geäußert, dass er entgegen der Rahmenvereinbarung keine Kooperation mit Esterhazy, in welcher Art auch immer, wolle. Diese eindeutige Position des Landes habe die jahrelangen Verhandlungen zum endgültigen Scheitern gebracht.

Weiters heißt es in der Aussendung: "...dass Herr Paul Esterhazy aus München seit längerem über die Gerichte von der Eisenstädter Stiftung die Zahlung eines namhaften fünfstelligen Betrages fordert. Andere von ihm behaupteten Ansprüche wurden vom Gericht bereits rechtskräftig abgewiesen. Die Stiftung Esterhazy ist sehr erstaunt, dass der hochrangige SPÖ-Funktionär und Landesrat Helmut Bieler offenbar in letzter Zeit mit Herrn Esterhazy – der sich in den Medien gerne ‚Erbprinz‘ nennt - engen Kontakt pflegt."

Laut Aussendung hat man begonnen, die Programmierung für 2017 und die Folgejahre zu planen. Diese werde in einigen Monaten der Öffentlichkeit vorgestellt.