Kampf gegen gefräßige Stare

Sie ziehen derzeit ihre Runden über Burgenlands Weingärten: die Stare. Seit Weinbau betrieben wird, gibt es den Kampf gegen die Vögel. Mit mehr oder weniger Erfolg, denn die gefräßigen Stare lassen sich nicht gänzlich vertreiben.

Dieser Tage ziehen Stare wieder in Schwärmen über die Weinbaugebiete. Der Star ist ein Allesfresser. Er ernährt sich in erster Linie von Insekten, aber auch von Früchten. Und die holt er sich zum Leidwesen der Winzer aus den Weingärten. Der Star ist ein Zugvogel und in ganz Europa verbreitet. Wie viele Stare es im Sommer im Burgenland gibt, wurde allerdings noch nie erhoben.

Es gebe keine systematischen Zählungen, sagt , die Zahl der Vögel hänge von verschiedenen Faktoren ab. „Das zählen überregionale Faktoren wie der Bruterfolg in finnischen, osteuropäischen Populationen. Wenn es viele Junge gibt, gibt es auch jahrweise viele Stare im Burgenland“, erklärt Biologe Michael Dvorak von BirdLife Österreich.

Feldhüter dringend gesucht

Ein großer Schwarm kann innerhalb kurzer Zeit einen Weingarten leer fressen. Deshalb versucht man, ihn zu vertreiben. Dadurch ist der Vogel aber viel in Bewegung und braucht noch mehr Nahrung.

In vielen Gemeinden verscheuchen Feldhüter und Jäger teils mit Platzpatronen, aber auch mit Schrotkugeln die Stare. In Breitenbrunn etwa werden dringend Feldhüter gesucht. Bis jetzt mit wenig Erfolg. Und nicht zuletzt lassen sich mit dem Vertreiben die Schäden in den Weingärten eigentlich nur verteilen.

„Werden sie in der Früh erwischt, werden sie an den See getrieben, aber untertags werden sie nach Winden und Purbach getrieben - und die treiben sie wieder zurück zu uns“, so Michael Kreil, Weinbauer in Breitenbrunn (Bezirk Eisenstadt Umgebung).

Tödlicher Absturz mit „Starfighter“

Die Stare werden auch mit Sportflugzeug aus Weingärten vertrieben. Anfang August ist dabei ein sogenannter „Starfighter“ in Weiden am See abgestürzt, der Pilot kam ums Leben - mehr dazu in „Starfighter“ abgestürzt - Pilot stirbt . Dieser Unfall wird derzeit untersucht. Wann die Ergebnisse der Untersuchungskommission veröffentlicht werden, sei aber noch nicht bekannt, heißt es seitens der Polizei.

Netze helfen nur zum Teil

Seit einigen Jahren spannen die Weinbauern Netze über die Reihen. Das ist allerdings zeitintensiv und teuer. Aber auch diese Netze bieten keinen hundertprozentigen Schutz gegen die Stare. „Wenn der Star genug Zeit hat, nützt das beste Netz nichts. Irgendwo finden sie ein Loch, schlüpfen hinein und machen einen Schaden. Der ist zwar gering, aber trotzdem da“, sagt Michael Nekowitsch, der Obmann des Weinbauvereines Illmitz (Bezirk Neusiedl am See).

Probleme mit den gefräßigen Staren gibt es in fast allen Weinbauregionen der Welt. Auch in Kaliformien und Australien. Dort war der Star aber früher nicht heimisch, er wurde erst von den Europäern angesiedelt.