St. Margarethen: Mordfall neu aufgerollt

Vor 22 Jahren wurde in St. Margarethen (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) eine nackte Frauenleiche gefunden. Bis heute ist weder klar, wer die Frau ist, noch, wer sie getötet hat. Nun rollen die Cold-Case-Ermittler des Bundeskriminalamtes den Fall neu auf.

Die unbekannte Tote wurde auf einer ehemaligem Pferdekoppel am 17. April 1993 gefunden. Die Leiche war nackt und halbverwest. „Das ist mit Sicherheit nicht der Tatort. Wir wissen aufgrund der damals durchgeführten gerichtsmedizinischen Untersuchungen, dass die Tote mindestens sechs Monate in einem sehr durchlüfteten Raum war, weil teilweise Mumifizierungsmerkmale festgestellt wurden. Die Tote wurde in Rückenlage aufgefunden, aber in den sechs Monaten wurde sie in Bauchlage gelagert. Der Täter muss Kontrolle über sie gehabt haben, deshalb hoffen wir auch noch jetzt, dass Hinweise aus der Bevölkerung kommen können“, sagte Kurt Linzer vom Bundeskriminalamt.

Gebiss von Toter

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Diese auffällige Zahnprothese trug die Tote

Gebiss von Toter

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Die Kriminalisten hoffen, dass die Frau anhand der Zahnprothese erkannt wird

Auffällige Zahnprothese

Wer die Frau war ist das große Rätsel. Bis heute scheint sie niemandem abzugehen. Die Frau sei zum Zeitpunkt ihres Todes zwischen 35 und 40 Jahre alt gewesen, war zirka 1,60 Meter groß, schlank und hatte brünette, schulterlange Haare, so Linzer.

„Auffällig war, dass sie eine starke Raucherin war und eine sehr auffällige Zahnprothese getragen hat, die offentsichtlich nicht in Westeuropa erzeugt worden war, sondern offenbar in Osteuropa“, sagte der Kriminalist.

Cold Case Sankt Margarethen

ORF

Auf dieser ehemaligen Pferdekoppel wurde die unbekannte Tote am 17. April 1993 gefunden

Hinweise aus der Bevölkerung erhofft

Um die Identität der Frau zu klären, ist auch eine Rekonstruktion ihres Gesichtes geplant. Die größte Hoffnung der Ermittler, den Fall zu klären, sind aber Hinweise aus der Bevölkerung - auch jetzt 22 Jahre später.

„Wir haben noch keine neuen Erkenntnisse. Wir hoffen, dass wir mit Hilfe der Bevölkerung Hinweise zum Tatgeschehen bekommen. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass die Bevölkerung gerade so spektakuläre Ereignisse sehr lange in Erinnerung behält und wir appellieren an die Bevölkerung uns den kleinsten Hinweis mitzuteilen“, sagte Linzer. So gelingt es vielleicht doch noch dieses große Kriminalrätsel zu lösen.