Ärzte protestieren diese Woche

Mit Betriebsversammlungen wollen die burgenländischen Spitalsärzte ab Montag auf die - ihrer Ansicht nach prekäre - Arbeitssituation aufmerksam machen. Einige medizinische Leistungen könnten nicht mehr angeboten werden, sagte Ärztekammer-Präsident Michael Lang.

In allen Bundesländern gebe es längst neue Gehaltsschemata für Spitalsärzte, nur nicht im Burgenland, ärgerte sich Lang, der auch Chirurg im Krankenhaus Oberpullendorf ist - mehr dazu in Spitalsärzte: „Kein Zeitdruck“ für Rezar und Spitalsärzte von Verhandlungen enttäuscht. Bis auf Lippenbekenntnisse seitens der Politik sei noch nichts passiert, und das habe mittlerweile schwerwiegende Folgen.

Lang: Weniger Leistungen

Viele Spitalsärzte verließen das Burgenland wegen der unbefriedigenden Gehaltsregelungen, sagte Lang. Das heiße, Leistungen könnten teilweise gar nicht mehr erbracht werden, so sei zum Beispiel in Eisenstadt die Gefäßambulanz in der Zwischenzeit gesperrt, und es werde auch in Oberwart die Gefäßambulanz nicht mehr angeboten.

In Oberwart müssten außerdem Routineoperationen aufgeschoben werden, und er sei informiert worden, dass mittlerweile nicht nur burgenländische Kollegen in der Steiermark arbeiteten, sondern dass auch Patienten begännen, in die Steiermark abzuwandern, so der Ärztekammer-Präsident.

Lang für österreichweit marktkonforme Bedingungen

Früher wurde der Ärztemangel durch Mediziner aus Osteuropa ausgeglichen. Aber diese machten auch längst einen Bogen um das Burgenland, so Lang. Das seien wirklich hochkompetente Kollegen, doch er würde sich wünschen, dass die burgenländischen Kollegen in den burgenländischen Spitälern unter Bedingungen, die österreichweit marktkonform sind, arbeiten könnten.

Einschränkungen bei Versorgung möglich

Bis zum 24. April halten die Ärzte in den Krankenhäusern Kittsee, Eisenstadt, Oberpullendorf, Oberwart und Güssing Betriebsversammlungen ab, um auf ihre Probleme aufmerksam zu machen - mehr dazu in Ärzteprotest mit Betriebsversammlungen. Mit Einschränkungen bei der Versorgung von Patienten sei zu rechnen, sagte Lang. Die Akutversorgung in Notfällen sei aber gewährleistet.