Widerstand gegen höhere Ticket-Steuer

Finanzminister Schelling (ÖVP) denkt darüber nach, die Mehrwertsteuer teilweise anzuheben. Eintrittskarten zu Kulturveranstaltungen etwa sollen mit 20 statt wie bisher zehn Prozent besteuert werden. Dagegen regt sich jetzt Widerstand.

Kulturveranstalter, Künstleragenturen, Kinobesitzer und Verleger wehren sich gegen Schellings Vorschlag, die Mehrwertsteuer auf Eintrittskarten zu verdoppeln. Konzertveranstalter Ewald Tatar warnte vor fatalen Folgen für die heimische Kulturbranche und ihr Publikum. Diese Erhöhung träfe alle Bevölkerungsschichten, alle Altersschichten. Bei 35 Millionen Konzerttickets sei man weit weg von einer Nicht-Massensteuer.

Ewald Tatar in seinem Büro

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Ewald Tatar warnt vor Erhöhung der Ticket-Steuer

Kulturpolitiker skeptisch

Auch Kulturlandesrat Helmut Bieler (SPÖ) hält die Steueranhebung für bedenklich, denn Kultur solle für jeden zugänglich und leistbar sein. ÖVP-Kultursprecher Christian Sagartz meint, bei Kulturveranstaltungen sei „eine Anhebung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes wohl wenig zielführend“.

Buchhandlung

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Auch die Buchhändler kritisieren die Plänen des Finanzministers

Auch Bücher und Zeitungen betroffen

Die geplante Steueranhebung würde aber nicht nur Kulturveranstaltungen treffen, sondern auch Zeitungen und Bücher teurer machen. Der Finanzminister könne die Zugewinne, die er sich hier vorstelle, sofort abschreiben, da sich der Buchmarkt so verändern würde, dass die Einnahmen, von denen man jetzt ausginge, sofort in Verluste umschlagen würden, so Buchhändlerin Herta Emmer. Gleichzeitig würde ja auch der Staat viel mehr Geld für Schulbücher ausgeben. Die Verhandlungen zur Steuerreform sollen am 17. März abgeschlossen sein. Dann wird sich zeigen, wie in Österreich Politik mit Kultur gemacht wird.