Pongracz zieht Bilanz

Der langjährige SPÖ-Abgeordnete und ehemalige Bürgermeister von Oberwart, Gerhard Pongracz, verlässt die politische Bühne und kandidiert nicht mehr für den Landtag. Am Freitag zog er Bilanz über sein Leben als Politiker.

Er werde heuer 57 und wolle sich beruflich nochmals verändern, daher habe er beschlossen, seine politische Karriere zu beenden, sagte Gerhard Pongracz am Freitag bei einer Pressekonferenz in Oberwart - mehr dazu auch in Landtagswahl: Pongracz kandidiert nicht mehr. 1996 zog er mit 36 Jahren für die SPÖ in den Landtag ein. Aufgrund seiner beruflichen Erfahrung als Vermessungstechniker wurde er bald Verkehrssprecher der SPÖ und Vorsitzender des Wohnbauförderungsbeirates.

Gerhard Pongracz und Helmut Bieler

ORF

Gerhard Pongracz und Helmut Bieler

Pongracz: Viel weitergegangen

Er sei besonders stolz darauf, dass in seinen Bereichen sehr viel weitergegangen sei, bilanzierte Pongracz. Man habe Umfahrungen mit Hochwasserschutz gebaut, man habe jetzt in der Wohnbauförderung 120 Millionen Euro im Topf und 83 Prozent der Burgenländer wohnten in einem Eigenheim und die meisten davon seien auch durch die Wohnbauförderung gefördert.

Finanzcrash als Karrieretiefpunkt

2002 wurde Pongracz Bürgermeister von Oberwart. Es sei eine schöne und erfolgreiche Zeit gewesen, sagte Pongracz - bis der Finanzskandal auflog. Jahrelang waren Abgaben und Steuern nicht eingehoben worden - mehr dazu in Finanzaffäre Oberwart: Ermittlungen intensiviert und Verfahren gegen Pongracz eingestellt. Der Finanzcrash 2009 sei sicher der Tiefpunkt seiner Karriere gewesen, so Pongracz. Es sei aber innerhalb kurzer Zeit gelungen, Oberwart zu konsolidieren beziehungsweise sei 2013 auch das Verfahren eingestellt worden.

Pongracz wird Berater

2012 verlor Pongracz die Bürgermeisterwahl in Oberwart. Dabei habe gerade Pongracz für die Stadt Oberwart Beachtliches geleistet, meinte SPÖ-Bezirkschef, Landesrat Helmut Bieler (SPÖ). Er habe die Stadt nachhaltig belebt und zu einer Südmetropole gemacht, die sie vorher nicht gewesen sei. Pongracz wird künftig als selbstständiger Berater arbeiten, das Gewerbe meldete er bereits 2013 an. Wer Pongracz in den Landtag nachfolgen wird, entscheidet sich beim SPÖ-Wahlkonvent am 23. Jänner - mehr dazu in Erster SPÖ-Wahlkonvent in Güssing.