Rosalia: 100 Bewohner sitzen fest

Die Lage auf der Rosalia bleibt kritisch. Die Straße in Richtung Niederösterreich ist weiter gesperrt, weil vereiste Bäume brechen. Rund 100 Bewohner von zirka 50 Häusern seien von der Außenwelt abgeschnitten, sagte Jutta Luntzer von der Bezirkshauptmannschaft Mattersburg.

Das Eisszenario habe sich weiter von der Rosalia hinunter bewegt und sei jetzt fast schon bei der Sperre der L 223. Die Bäume knickten dort ebenfalls schon, es schaue nicht gut aus, sagte Michael Sauerzapf von der Feuerwehr Neustift an der Rosalia Dienstagfrüh im Interview mit dem ORF Burgenland - mehr dazu auch in Vereiste Bäume: Familie räumt Haus. Immer wieder fielen Baumwipfel auf die Straße. Daher wurde am Vormittag bei der Einsatzbesprechung im Feuerwehrhaus in Neustift auch entschieden, dass die Landesstraße weiter gesperrt bleibt.

Einsatzbesprechen auf der Rosalia

ORF/Andreas Herbst

Einsatzbesprechung am Dienstagvormittag

Dringender Appell: Im Haus bleiben

Ein gefahrloses Arbeiten sei auch für die Einsatzkräfte derzeit nicht möglich, so Luntzer am Dienstagvormittag. Sie richtete an alle Bewohner den dringenden Appell in den Häusern zu bleiben, um sich - und auch Einsatzkräfte - nicht zu gefährden. Man werde die Situation in jedem Haus prüfen, ob jemand Hilfe brauche und dann in den nächsten Tagen das weitere Vorgehen prüfen, sagte Luntzer. Die Bevölkerung müsse damit rechnen, bis zum Wochenende hin in den Häusern zu bleiben. Laut dem Wetterbericht sei erst am Donnerstag mit einer Verbesserung zu rechnen, so Luntzer.

Auch Bundesheer für Notfall bereit

Auch die Bürgermeisterin von Forchtenstein, Friederike Reismüller, bat alle Bewohner, zuhause zu bleiben. Die Gemeinde hatte eine Hotline eingerichtet, wo Betroffene sich melden konnten, wenn sie beispielsweise Medikamente oder andere Dinge benötigten. Neben Feuerwehr und Polizei soll nun auch das Bundesheer mit entsprechenden Fahrzeugen herangezogen werden, um bei einem Notfall zu den etwa 100 festsitzenden Menschen vordringen zu können.

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Geräumtes Haus: Lage hat sich etwas entspannt

Die Familie Wutzlhofer musste am Montagnachmittag sogar ihr Haus auf der Rosalia räumen, weil nicht sicher war, dass die brechenden Baumwipfeln das Haus nicht treffen würden. Mittlerweile habe sich die Lage aber etwas entspannt, erzählte Alois Wutzlhofer Dienstagfrüh: Viele Wipfeln, die das Haus gefährdet hätten, seien inzwischen abgebrochen und es sei etwas besser, obwohl im Minutentakt die Äste brächen. Die Lage sei schon eine große psychische Belastung, weil es auch ständig krache, so Wutzlhofer: „Meine Frau ist ganz fertig.“

Die Rosalia war den ganzen Dienstag über in Nebel gehüllt, die Temperatur lag um den Gefrierpunkt. In Waldnähe wurde die Stille auch am Nachmittag immer wieder von lautem Knacken und Krachen unterbrochen, wenn wieder ein Baum oder ein Ast unter der eisigen Last kapitulierte und zu Boden krachte.