Bischof in Pfarrhof eingesperrt

Zu einem ungewöhnlichen Einsatz ist die Polizei am Freitag in Großwarasdorf gerufen worden. Sie kam dem Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics zu Hilfe, nachdem Unbekannte ihn und andere Geistliche im Pfarrhof eingesperrt hatten, berichtete die „BVZ“.

Die Diözese Eisenstadt bestätigte den Vorfall am Dienstag. Man sprach von einem „äußerst bedenklichen Zwischenfall“. Der Bischof habe zuvor im benachbarten Kleinwarasdorf mit Bischofsvikar Stefan Vukits und anderen Geistlichen die Seelenmesse für einen kürzlich verstorbenen Priester der Diözese gefeiert. Danach sei man nach Großwarasdorf gefahren, um im Pfarrhof eine Agape zu halten.

Nach Agape im Pfarrhof eingesperrt

Nach der Agape hätten Bischof Zsifkovics, die anderen Teilnehmer und die geistlichen Schwestern das große Tor des Pfarrhofs mit einem Kettenschloss versperrt vorgefunden, so der Sprecher der Diözese Eisenstadt, Dominik Orieschnig. Niemand aus der Trauergemeinde habe den Pfarrhof verlassen können, polizeiliche Hilfe musste in Anspruch genommen werden, um das Tor zu öffnen.

Unruhe nach Absetzung des Pfarrers

In der Pfarre Großwarasdorf gärt es seit Monaten wegen der Abberufung des früheren Pfarrers gegen den Willen der Gläubigen - mehr dazu in Großwarasdorf: Pfarrer des Amtes enthoben, Causa Jelic: Gläubige blockieren Pfarrhof, Pfarrer-Streit: Wieder Demo gegen Absetzung. Der Vorfall von vergangenem Freitag sei nicht der erste nötigungsähnliche Zwischenfall gewesen, sagte Orieschnig. Es habe in diesem Zusammenhang ganz gezielte Handlungen gegeben, leitende Mitglieder der Diözese Eisenstadt vom Betreten des Pfarrhofes abzuhalten, auch durch den Einsatz physischer Mittel.

Die Polizei ermittelt und will die Staatsanwaltschaft wegen des Delikts der Nötigung einschalten. Jedenfalls wurden verdächtige Personen rund um den Pfarrhof beobachtet, es gebe „sehr konkrete Spuren“, hieß es am Dienstag.

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