KUZ Mattersburg: Emotionen gingen hoch

Die Entscheidung über Neubau oder Sanierung des Kulturzentrums Mattersburg ist vorerst verschoben. Montagabend diskutierten Bürger, Anrainer und Interessierte sehr emotional über die Zukunft des Kulturzentrums.

Ein Workshop zur Sammlung von Ideen und Vorschlägen für die künftige Funktions- und Nutzungsweise des Kulturzentrums hätte es werden sollen. Tatsächlich fand eine über weite Strecken emotionale Diskussion über den Umgang mit Architektur statt. Ihm sei wichtig, dass jetzt einmal diskutiert werde, sagte, Johann Gallis, der Sprecher der Plattform, die 1.300 Unterschriften für die Erhaltung des 38 Jahre alten Kulturzentrums sammelte. Er persönlich präferiere das KUZ in einer sanierten Form mit einer inhaltlichen Erneuerung.

Betrieb im KUZ ab September eingestellt

Fix ist allerdings, dass der Betrieb im alten Haus aus bau- und sicherheitstechnischen Gründen mit September eingestellt wird - mehr dazu in KUZ Mattersburg wird abgerissen und neu gebaut und KUZ Mattersburg: Renovieren oder neu bauen?. Literaturhaus und Volkshochschule müssen dann ebenso ausweichen wie die benachbarte Neue Mittelschule. Direktorin Johanna Schwarz hofft auf eine Erhaltung des Standortes. Denn man habe jetzt eine sehr intensive Kooperation mit dem Kulturzentrum und vor allem auch mit dem Literaturhaus.

Bieler: Nostalgie oder moderne Architektur

Kulturlandesrat Helmut Bieler (SPÖ) sprach sich von Anfang an für die Variante Neubau aus. Doch er musste am Montagabend zur Kenntnis nehmen, dass die Mattersburger an ihrem alten Kulturzentrum hängen und es nicht so leicht aufgeben wollen. Man könne natürlich darüber diskutieren, ob man nostalgische Gefühle weiterpflegen wolle, ob man moderne Architektur haben wolle, ob man technische Voraussetzungen, wie sie heutige Veranstaltungen notwendig machen, haben wolle oder ob es einzig und allein um die Hülle gehe, sagte Bieler.

Eine endgültige Entscheidung dürfte noch einige Monate auf sich warten lassen. So sollen weitere Diskussionsveranstaltungen organisiert werden und parallel dazu soll ein Expertenbeirat arbeiten. ÖVP-Kultursprecher Christian Sagartz sagte dazu, dass es hier einen echten Bürgerbeteiligungsprozess brauche, die Einbindung der Bevölkerung sei viel zu spät gekommen.