Opernfestspiele insolvent

Die Opernfestspiele St. Margarethen haben am Montag den Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beim Landesgericht Wiener Neustadt eingebracht. Die Opernfestspiele sind mit rund vier Millionen Euro überschuldet.

Der Gläubigerschutzverband Creditreform beziffert die Aktiva mit 5,1 Millionen Euro und die Passiva mit 9,1 Millionen Euro. Betroffen sind 16 Mitarbeiter und 80 Gläubiger. Die Insolvenzursachen liegen laut Gläubigerschutzverband in steigenden Kosten, weil man dem „anspruchsvoller werdenden Publikum auch ein angemessenes Rahmenprogramm mit Gastronomie und umfassendem Komfort bieten musste“.

Dazu komme - Stichwort Open Air -, dass die Aufführungen stark witterungsabhängig seien und daher die Zahl an Veranstaltungen voriges Jahr rückläufig war. Kürzlich sollen auch hohen Abgaben- und Beitragsnachforderungen gestellt worden sein.

„Aida“ nicht gefährdet

Die diesjährige Opernproduktion ist nicht gefährdet: „Aida“ wird wie geplant im Steinbruch St. Margarethen stattfinden, Premiere ist nächste Woche am 9. Juli - mehr dazu in Hollywood-Flair: „Aida“-Proben beginnen. Es ist geplant, das Unternehmen fortzuführen.

Gläubigern 20-Prozent-Quote angeboten

Die Opernfestspiele St. Margarethen schlugen im Sanierungsplan den Gläubigern eine 20-prozentige Quote vor. Die Zahlung soll binnen zwei Jahren nach Annahme des Sanierungsplans erfolgen, teilten der Alpenländische Kreditorenverband und die Creditreform am Montagnachmittag mit. Details über die Zukunft der Opernfestspiele sollen bei einer für Dienstagfrüh angesetzten Pressekonferenz bekannt gegeben werden.

Land zieht Unterstützung zurück

Angesichts dieser Entwicklung sehe sich das Land Burgenland gezwungen, die zugesagte Unterstützung für die Sicherung der diesjährigen Produktion in der Höhe von 250.000 Euro zurückzunehmen, erklärte Kulturlandesrat Helmut Bieler (SPÖ) am Montag in einer Aussendung. Er bedaure, dass Esterhazy seinen Teil des Hilfspaketes nun nicht erfülle, hieß es weiter.

BVZ: Nachfolgeveranstalter bereits gefunden

Laut der Wochenzeitung BVZ gibt es bereits einen Nachfolgeveranstalter für die Opernfestspiele 2015. Auf der Internet-Homepage www.arenaria.at wird für nächstes Jahr Puccinis Tosca im Römersteinbruch St. Margarethen angekündigt.

Links:

• Opernstreit: Esterhazy setzt sich durch (burgenland.ORF.at, 17.6.2014)
• Esterhazy trennt sich von Werner (burgenland.ORF.at, 23.4.2014)
• Opernfestspiele St. Margarethen
• Creditreform Österreich
• Alpenländischer Kreditorenverband
• Arenaria
• BVZ