Windkraft und Naturschutz: Bgld. als Modell

Umwelt- und Naturschutzorganisationen drängen darauf, Energie zu sparen und auf den weiteren Ausbau von erneuerbaren Energie. Das Burgenland gilt als Modell. Hier sei die Gratwanderung zwischen Windkraftnutzung und Naturschutz gelungen.

An Tagen wie diesen läuft die Windstromproduktion im Burgenland auf Hochtouren. Wenn die dritte Ausbauphase demnächst abgeschlossen ist, werden sich an die 400 Windräder im Land drehen. Ein Erfolg mit vielen Vätern und beispielhafter Entstehungsgeschichte. „Die Situation im Burgenland ist durchaus als Vorbild zu sehen, weil es von Beginn an eine gezielte Planung dieses Ausbaus gegeben hat, was auch sehr viele Konflikte vermieden hat. Hier haben andere Bundesländer wahrscheinlich noch etwas aufzuholen“, sagt Karl Schellmann von WWF Österreich.

Gute Zusammenarbeit mit NGOs

„Aus meiner Sicht war der entscheidende Schritt, dass wir in den Jahren 2002/2003 begonnen haben, sehr strukturiert zu arbeiten - nämlich NGOs, wie WWF und Birlife miteinzubeziehen, auch das Österreichische Institut für Raumplanung (ÖIR). Es wurden Verbotszonen festgelegt, wo Windkraft nicht errichtet werden darf und Eignungszonen, wo Windkraft errichtet werden kann“, erklärt Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ).

„Es hätte sehr leicht passieren können, das ganze Arten ausgerottet werden, wenn man keine Vorkehrungen getroffen und die wichtigsten Räume freigehalten hätte. Darum ist es auch wichtig, dass man an diesem Konzept weiterhin festhält“, sagt Michael Dvorak von Birdlife Österreich.

Plansoll erfüllt

Mit bald 400 Windrädern ist das Plansoll erfüllt. Ein weiterer Ausbau in großem Stil ist nicht vorgesehen, auch wenn dort und da Ergänzungen möglich sind und Erneuerungen anstehen. „Man kann Standorte optimieren, ich möchte den Weg des Konsenses weitergehen. Es werden weiterhin WWF und Birdlife bei jedem angedachten Ausbau und bei Optimierungen uns zur Seite stehen“, so Niessl.

„In der Zukunft ist es wichtig, auch andere erneuerbare Energieträger - wie etwa Photovoltaik - zu entwickeln und dafür Sorge zu tragen, dass sich der Energieverbrauch insgesamt reduziert“, so Schellmann. Allerdings, so harmonisch und geschmiert wie im Burgenland, läuft es nicht überall. Daher hat der WWF zu einer Tagung in die St. Martins Lodge geladen. Projekte in anderen Bundesländern sollen aus den Erfahrungen des Burgenlandes lernen.