KUZ Mattersburg wird abgerissen und neu gebaut

Am 22. Mai 1976 ist das Kulturzentrum Mattersburg als erstes Kulturzentrum des Burgenlandes eröffnet worden. Seit Dienstag ist es amtlich: Das Gebäude hat ausgedient und wird abgerissen.

Es ist das älteste Kulturzentrum des Landes: Das KUZ Mattersburg steht seit 38 Jahren für Theater, bildende Kunst, Musik. Bis zu 46.000 Besucher nutzen jährlich das Kulturangebot. Doch das Haus ist in die Jahre gekommen. Daher haben sich die Verantwortlichen entschieden, das von Herwig Graf konzipierte Gebäude nicht zu sanieren,sondern abzureißen und neu zu bauen, „weil sich herausgestellt hat, dass die Auflagen, die seitens der Behörde da sind - baubehördlich, polizeibehördlich - von den Sanierungsmaßnahmen der Bausubstanz her so teuer gewesen wären, dass es auf die Laufzeit gesehen nicht wirtschaftlich vertretbar ist“, erklärt Kulturlandesrat Helmut Bieler (SPÖ).

KUZ Mattersburg

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Kulturzentrum Mattersburg

Ab September wird nicht gespielt

Wie beim Bau des Kulturzentrums Eisenstadt wird wieder die Immobiliengesellschaft Belig als Bauherr fungieren. Über Baupläne, Baubeginn und Kosten des neuen Kulturzentrums kann noch nichts gesagt werden.

„Es beginnt jetzt die Phase der Überprüfung der Anforderungen, eine offene Kommunikation mit all den Beteiligten, mit den Untermietern, mit den vielen Mietern und den Gästen. Dann wird abgewogen, was eine sinnvolle Ausrichtung des Kulturzentrums Mattersburg ist“, sagt Wolfgang Kuzmits, Geschäftsführer der Kulturzentren Burgenland. Ab September wird in Mattersburg nicht mehr gespielt. Bereits gekaufte Karten behalten aber ihre Gültigkeit. Die Ersatz-Spielorte werden bekanntgegeben.

Kritik von ÖVP, Grünen und Team Stronach

Kritik am geplanten Neubau kommt von der ÖVP. Es habe bis dato weder in der Landesregierung oder im Aufsichtsrat Gespräche oder gar Beschlüsse zu einem Neubau gegeben, die erste reguläre Vorstandssitzung des KUZ Mattersburg 2014 finde erst am Donnerstag statt, kritisiert ÖVP-Kultursprecher Christian Sagartz.

Auch die Grünen sehen die Vorgangsweise kritisch. „Die Kulturzentren gehören den Burgenländerinnen und Burgenländern. Ich finde es äußerst bedenklich, wenn wir jetzt ohne öffentliche Diskussion vor vollendete Tatsachen gestellt werden“, kritisiert Sonja Sieber, die Bezirkssprecherin der Grünen Mattersburg.

Kritik kommt auch vom Team Stronach. Es sei bedenklich, so eine Entscheidung zu treffen, ohne konkrete Pläne oder Kosten auf den Tisch zu legen, sagt Landesparteichef und Nationalratsabgeordneter Rouven Ertlschweiger.