Rechnitz: Neue Suche nach Massengrab
Zuletzt war im Jänner beim Kreuzstadel in Rechnitz nach dem Massengrab der ermordeten jüdischen Zwangsarbeiter aus Ungarn gesucht worden. Die Grabungen blieben ohne Erfolg - wie so oft in den vergangenen Jahren. Voraussichtlich im Herbst soll eine weitere Suchaktion durchgeführt werden, sagt der Bürgermeister von Rechnitz, Engelbert Kenyeri (SPÖ).
„Einerseits wurden alle Protokolle noch einmal durchforstet auf Hinweise, wo etwas sein könnte. Und es tauchen immer wieder Flugaufnahmen, meistens von den Engländern oder Amerikanern, auf, die in der fraglichen Zeit gemacht wurden. Und aufgrund dieser Flugaufnahmen kann man natürlich schon einiges sagen“, so der Bürgermeister.
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„Widerstand ist jetzt“
Treibende Kraft bei den Aktivitäten rund um den Kreuzstadel ist seit gut 20 Jahren der Verein RE.F.U.G.I.U.S., die Rechnitzer Flüchtlings- und Gedenkinitiative. Hauptredner bei der Gedenkfeier am Sonntag war der Publizist Peter Menasse. Er fordert, den Begriff „Widerstand“ neu zu besetzen.
„Keiner von uns weiß, ob er den Mut der Geschwister Scholl gehabt hätte - oder den Mut des Franz Jägerstätter. Wenn wir eine politische Situation erreichen, wo ein solcher Mut notwendig ist, haben wir den Kampf aber ohnehin schon verloren. Widerstand ist davor, Widerstand ist jetzt. Fragen wir uns kritisch, wieviele Menschen haben in dieser, unserer friedlichen Gesellschaft, den Mut gegen alltägliches Unrecht aufzutreten“, so Menasse.
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Große Veranstaltung im Jahr 2015
Für das nächste Jahr plant RE.F.U.G.I.U.S. eine größere Veranstaltung. Dann jährt sich nämlich das Massaker von Rechnitz zum 70. Mal.