Julia Herr: Mit Kritik zum SJ-Vorsitz

Die 21-jährige Studentin Julia Herr aus Sigleß wird Anfang Mai für den Vorsitz der Sozialistischen Jugend Österreich kandidieren. Sie machte vergangene Woche mit ihrer Kritik an der SPÖ-Politik Schlagzeilen.

Es ist letztlich das selbstbewusste und kritische Auftreten, das Julia Herr innerhalb weniger Tage zu großer Bekanntheit verholfen hat - und zwar auf YouTube. Da zeigt ein Video, wie Julia Herr von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek beim SPÖ-Parteirat vergangene Woche wegen ihrer kritischen Rede in ruppigem Ton der Bühne verwiesen wurde.

Julia Herr

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Julia Herr beim SPÖ-Parteirat

„Nur kritische SJ ist gute SJ“

Bei den Jungsozialisten, die immer wieder mit Kritik an der Bundespartei aufhorchen lassen, könnte der Vorfall gut ankommen - kein Nachteil für Herr in Hinblick auf die SJ-Wahl Anfang Mai. Aktuell sei es jetzt einmal ihr Ziel SJ-Vorsitzende zu werden, erklärte Herr. Darüber hinaus wolle sie keine weiteren SPÖ-Funktionen annehmen, um unabhängig und kritisch bleiben zu können: „Nur eine krtitische SJ ist auch eine gute SJ:“

Julia Herr beim Bezirks-SJ-Treffen

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Julia Herr beim Treffen der Bezirks-SJ

Herr: SPÖ muss wieder glaubwürdig werden

Mit Kritik an der Regierungs-Politik spart sie tatsächlich nicht: dass etwa die Hypo nicht in die Insolvenz geschickt wird, will sie nicht akzeptieren. Es könne nicht sein, dass Banken mehr zählen als Menschen, so Herr, die ein grundlegendes Problem in der SPÖ ortet: „Prinzipiell muss die SPÖ Glaubwürdigkeit wieder gewinnen und wenn man vor der Wahl Dinge wie Vermögenssteuern propagiert, dann müssen die auch nach der Wahl im Regierungsabkommen drinnen stehen.“

Kritik, die in der SPÖ-Chefetage vermutlich weniger gut ankommt - bei eingefleischten Jungsozialisten dafür umso mehr. Beobachter räumen der Soziologie-Studentin deshalb gute Chancen ein, bald die erste weibliche Bundes-Vorsitzende der SJ-Geschichte zu werden.

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