„profil“: Geldkuvert für Niessl?

Das Nachrichtenmagazin „profil“ berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, dass Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) vom Tiroler Industriellen Manfred Swarovski 10.000 Euro in einem Kuvert angenommen haben soll. Der Landeshauptmann lässt das dementieren.

Das Ganze soll sich um den Jahreswechsel 2009/2010 zugetragen haben, Niessl habe damals die Swarco-Zentrale in Wattens besucht, so „profil“. Das Nachrichtenmagazin stützt sich dabei auf die Aussage einer „mit dem Vorgang vertrauten Person“, die auch bereit sei, das vor Gericht zu bestätigen.

Hergovich: „Völlig aus der Luft gegriffen“

Der Landeshauptmann wollte am Samstag zu diesem Bericht nicht selbst Stellung nehmen, sein Büroleiter Ronald Reiter hielt aber fest, dass Hans Niessl nie Bargeld von Swarovski erhalten habe. Auch SPÖ-Landesgeschäftsführer Robert Hergovich sprach in einem Interview mit dem ORF Burgenland von unhaltbaren Verleumdungen, die völlig aus der Luft gegriffen seien. Die SPÖ werde einen Anwalt einschalten, um dagegen vorzugehen.

Robert Hergovich:

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„Klagsweg notwendig“

Die SPÖ Burgenland vermute dahinter eine politische Agitation, so Hergovich. Daher sei der Klagsweg notwendig, um zu eruieren, wer hinter diesen Verleumdungen stehe. Durch derartige haltlose Behauptungen werde der Wirtschaftsstandort Burgenland beschädigt und es werde versucht, national und international erfolgreiche Unternehmer zu kriminalisieren. „Offensichtlich nehmen jene, die politisch im Burgenland wenig erfolgreich sind, auch die Schädigung des Wirtschaftsstandortes in Kauf und arbeiten mit haltlosen Unterstellungen“, so Hergovich.

Komturkreuzverleihung an Manfred Swarovski

ORF

Swarovski erhielt Komturkreuz

Swarovski noch nicht erreichbar

Manfred Swarovski ist der Gründer des Verkehrstechnik-Konzerns Swarco AG, der im Jahr 2000 in Neutal das Swarco-Futurit-Werk errichtete. 2011 erhielt er von Niessl das Komturkreuz des Landes Burgenland. Swarovski war laut „profil“ für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Reimon: Klage oder Rücktritt

Der frühere Landtagsabgeordnete und jetzige EU-Kandidat der Grünen, Michel Reimon, forderte am Samstag von Landeshauptmann Niessl eine sofortige Klage des Nachrichtenmagazins „profil“. Andernfalls sollte Niessl sofort zurücktreten, so Reimon.

LBL glaubt nicht an Vorwurf

Der Obmann der Liste Burgenland, Wolfgang Rauter, forderte am Samstag eine rasche Aufklärung der Angelegenheit. Die LBL glaube aber nicht, dass der Landeshauptmann das Geld genommen habe: „Denn es ist unvorstellbar, dass der burgenländische Landeshauptmann derart korrupt und verblödet gehandelt hätte“, so Rauter.

FPÖ fordert umgehende Aufklärung

FPÖ-Landesparteiobmann Johann Tschürtz verlangte angesichts der schwerwiegenden Vorwürfe umgehend vollständige Aufklärung. Es liege vor allem im Interesse der burgenländischen Bevölkerung, sofort Licht in die Angelegenheit zu bringen. Wenn es bei Amtsgeschäften des Landeshauptmannes zu nicht deklarierten Zahlungsflüssen gekommen sei, wäre das ein Skandal von hierzulande bislang unbekanntem Ausmaß, so Tschürtz.

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