Weniger Posten nach Polizeireform

Die bevorstehende Polizeireform soll eine Modernisierung bringen und auch eine „Dienststellenanpassung“ beinhalten. Die Zahl der Polizisten soll zwar gleich bleiben, es stehen allerdings Postenschließungen im Raum - auch im Burgenland.

Der Startschuss für die Polizeireform ist am vergangenen Montag gefallen. Die neun Landespolizeidirektoren werden von Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) beauftragt, Konzepte für eine Strukturreform der Polizei auszuarbeiten - inklusive einer sogenannten Dienststellenanpassung.

Burgenlands Polizeidirektor Hans Peter Doskozil hat damit bereits begonnen. Auch im Burgenland dürften dieser Anpassung kleinere Polizeiposten zum Opfer fallen. Von Landesrätin Verena Dunst (SPÖ) genannte Namen wie St. Michael oder Kukmirn will Doskozil aber nicht bestätigen.

„Dass kleinere Dienststellen geschlossen werden, kann man nicht ausschließen, aber ich gehe davon aus, wenn solche Schritte vorgenommen werden, dass hier trotzdem ein Mehrwert für die Bevölkerung erzielt werden kann“, sagt Doskozil.

Mehr Präsenz auf den Straßen

Dieser Mehrwert sei etwa, dass es künftig mehr Polizeipräsenz auf den Straßen in den Gemeinden geben soll. „Nicht nur so wie jetzt in Form des Dorfpolizisten, sondern nachhaltig in mehreren Gemeinden und in mehr Gemeinden als bis jetzt präsent zu sein“, so der Landespolizeidirektor.

Polizeibeamte

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Die Polizeibeamten sollen künftig stärker präsent sein

Burgenland in besonderer Situation

Wie das konkret erreicht werden kann, steht aber noch nicht fest. Derzeit gibt es im Burgenland 1.513 Polizisten und 69 Polizeiposten. Für den Landespolizeidirektor steht außer Frage, dass das Burgenland ein sicheres Land ist. Dennoch seien die Voraussetzungen durch die geographische Lage des Burgenlandes anders als in anderen Bundesländern.

„Es ist ein Unterschied, ob wir an der Grenze zu Deutschland liegen oder an der Grenze zu Ungarn oder zur Slowakei. Diese Missverhältnisse in den Sozialsystemen, teilweise in der Einkommenssituation der Leute in Ungarn, in Österreich - das sind natürlich Faktoren, die Kriminalität produzieren können. Und daher muss man das Burgenland in diesem Zusammenhang anders betrachten“, so Hans Peter Doskozil.

Bis Mitte Februar soll das Konzept für die Polizeireform fertig sein. Dann soll es der Öffentlichkeit präsentiert werden.