Römisches Millionärsgrab gefunden

Die Ausgrabungen im Kloaschitzwald in Sigleß sind für heuer abgeschlossen: Die Archäologin Dorothea Talaa hat 31 Körpergräber und zehn Brandgräber gefunden. Darunter ist auch das Grab eines römischen Millionärs aus dem zweiten Jahrhundert.

Bis jetzt wurden in dem Wald bei Sigleß insgesamt 150 Gräber gefunden. Die Ausgrabung gilt als eine archäologische Sensation in Österreich: Das Gräberfeld ist vor allem wegen seiner langen Nutzung über Jahrtausende hinweg einmalig.

Ausgrabung des römischen Millionärgrabs in Sigleß

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Dorotheaa Talaa vor den Resten des Millionärsgrabes

Zwei Meter hohes Grabmonument

Der jüngste Fund sei ein Grab aus dem zweiten Jahrhundert, so Talaa. Das Grabmonument sei offensichtlich von einem römischen Millionär errichtet worden und auf Sicht entlang einer Gräberstraße gebaut worden. Das Monument war ursprünglich gut zwei Meter hoch und bestand aus einem Stufenfundament, einem Basissockel und aus einer Grabädikula, wo der Verstorbene mit seiner Frau dargestellt war, und einer Grabinschrift.

Aschenkiste des römischen Grabmals in Sigleß

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Aschenkiste

Archäologen suchen die passende Villa

Im Sockel war eine Aschenkiste, auch diese wurde gefunden, im Umfeld wurden Familienmitglieder in Urnen bestattet. „Wir wissen noch nicht genau - und das ist bisschen ein Schwachpunkt und ein Wermutstropfen für mich -, wo die zugehörige Villa des Prominenten war“, bedauerte Talaa.

Das Monument soll rekonstruiert werden, doch zunächst wird alles einmal zugeschüttet, sagte Talaa. Das Fundament werde - im Einklang mit dem Bundesdenkmalamt - verpackt und zugeschüttet, denn es dürfe nicht dem Frost ausgesetzt werden, sonst würde es kaputtgehen. In der Zwischenzeit müsse man sich Gedanken machen, wie man es aufbaue und rekonstruiere. Im kommenden Jahr sollen die Grabungsarbeiten, die von der Gemeinde Sigleß finanziert werden, weitergehen.