Hochschaubahn rammt Arbeiter: Schwer verletzt

Ein 49-jähriger Bediensteter im Familypark Neusiedlersee in St. Margarethen wurde von einem Zug der Hochschaubahn erfasst und schwer verletzt. Der Mann wurde mit dem Notarzthubschrauber in das Wiener AKH geflogen.

Das tragische Unglück ereignete sich am Sonntag gegen 15.00 Uhr. Im Familypark in St. Margarethen (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) tummelten sich zu dieser Zeit bei strahlendem Sonnenschein Hunderte Besucher. Der Park-Mitarbeiter, ein 49-jähriger Mann aus Eisenstadt, entdeckte eine Kappe in dem abgesperrten Areal rund um den sogenannten Götterblitz, wie die Hochschaubahn im Familypark genannt wird, am Boden liegen, schilderte Wolfgang Bachkönig von der Landespolizeidirektion gegenüber dem ORF-Burgenland.

Götterblitz

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Götterblitz-Gelände

„Wollte die Mütze über Zaun werfen“

„Der Mann ging in das abgezäunte Areal. Er wollte die Mütze dem Besitzer über den Zaun zuwerfen, wobei es streng verboten ist, das Areal während der Betriebszeit der Hochschaubahn zu betreten“, so Bachkönig.

Götterblitz

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Götterblitz-Garnitur

Schwere Kopf- und Brustverletzungen

Eine Garnitur der Hochschaubahn, die mit einer Spitzengeschwindigkeit von 60 Kilometer pro Stunde unterwegs war, erfasste den Eisenstädter und schleuderte ihn zu Boden. Der langjährige Familypark-Mitarbeiter wurde dabei am Kopf und im Brustbereich schwer verletzt und mit den Notarzthubschrauber ins Wiener AKH geflogen. Laut den behandelten Ärzten sei der Mann nicht mehr in Lebensgefahr, sein Zustand wurde Montagvormittag als „stabil“ beschrieben.

Götterblitz im Family-Park

Landespolizeidirektion Burgenland

Götterblitz-Bahn

Kein technisches Gebrechen

Bei der Hochschaubahn soll es kein technisches Gebrechen gegeben haben. Der Mann hat den heranbrausenden Zug schlichtweg übersehen. Die Erhebungen der Polizei werden gemeinsam mit dem Arbeitsinspektorat durchgeführt und sind noch nicht abgeschlossen.

Mitarbeiter auch am Tag danach geschockt

Auch am Montag, einen Tag nach dem Unfall, sind die Mitarbeiter des Familyparks noch geschockt. Die Geschäftsführerin des Familyparks, Ulrike Müller, schilderte am Montagvormittag gegenüber ORF-Burgenland Reporter Christian Hofmann, wie sie den Unfall am Sonntag erlebt hat und wie es im Familypark weitergeht.

Interview mit Familypark-Geschäftsführerin:

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Der verletzte Mitarbeiter hat die Garnitur am Sonntag noch selbst gestartet, so Müller. Der Familypark hat am Montag wieder seinen Betrieb aufgenommen.

„Es muss weitergehen“

„Wir haben uns heute etwas früher getroffen mit dem Team. Wir haben das Ganze aufgearbeitet, weil sehr Viele sehr betroffen sind. Es wird heute sehr schwer sein, dass unser Personal so gut gelaunt vor den Gästen erscheint, aber es muss für unsere Gäste weitergehen“, so Müller.

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Fakten zum Götterblitz

Der Götterblitz wurde 2007 in Betrieb genommen. Die aus Stahl gefertigte Achterbahn ist nach Angaben des Familypark 480 Meter lang und 16,5 Meter hoch. Der Betrieb ist mit ein oder zwei Zügen möglich, eine Garnitur hat ein Gewicht von etwa fünf Tonnen und fasst 18 Personen. Während der Fahrt werden Geschwindigkeiten von 50 bis 55 km/h erreicht. Die Anlage ist komplett elektronisch überwacht und in einzelne Bereiche unterteilt. Sie wird jährlich von einem Zivilingenieur für Maschinenbau geprüft und freigegeben.