Festakt: 20 Jahre Roma-Anerkennung

Fast 20 Jahre ist es her, dass Roma in Österreich erstmals als Volksgruppe offiziell anerkannt wurden. Am Montag, am internationalen Roma-Tag, wurde dieses Jubiläum im Parlament in Wien gefeiert. Auch zahlreiche Vertreter von Roma-Vereinen waren anwesend.

Bundespräsident Heinz Fischer, Nationalratspräsidentin Barbara Prammer und Kulturministerin Claudia Schmied - sie alle kamen, um das Jubiläum der Anerkennung der Roma zu feiern. Auch der burgenländische Landtagspräsident Gerhard Steier ließ es sich nicht nehmen, zu diesem Anlass Gastgeber und Gäste zu begrüßen. Schließlich spielt das Burgenland eine zentrale Rolle für die österreichischen Roma, so Steier.

„Die Roma haben genauso, wie alle anderen Volksgruppen, eine große Bedeutung. Auf der einen Seite auf Grund ihrer kulturellen, auf der anderen Seite wegen ihrer sprachlichen, aber auch wegen aller anderen Komponenten. Die Vielfalt, die Breite ist für das Burgenland nicht nur signifikant, sondern auch ein Augenmerk“, so Steier.

Roma Anerkennung Parlament

Robert Jäger

Rudolf Sarközy

Zahlreiche Burgenland-Roma kamen

Vom Volksgruppengesetz 1976 noch ausgeschlossen, gelang die Anerkennung auf Initiative des Kulturvereins österreichischer Roma erst 17 Jahre später. Für den damaligen Bundeskanzler Franz Vranitzky war es allerhöchste Zeit. „Es ist immer irgendetwas in der Politik zu spät, selten etwas zu früh, aber es gilt das Sprichwort: Besser spät, als gar nicht“, so Vranitzky.

Zur Feier im Sitzungssaal des Nationalrates im Parlament in Wien sind auch zahlreiche Burgenland-Roma gekommen. Als Gründer des Kulturvereins österreichischer Roma ist Rudolf Sarközy eine der Schlüsselfiguren bei der Anerkennung der Roma als sechste österreichische Volksgruppe. Damals, vor 20 Jahren, war vieles noch anders.

Roma Anerkennung Parlament

Robert Jäger

Franz Vranitzky und Bundespräsident Heinz Fischer

Zaghafter Anfang, jetzt Lorbeeren

„Wir sind damals am Anfang gestanden. Wir haben damals überhaupt keine Organisation gehabt. Es war ein zaghafter Beginn durch die Unzufriedenheit der jungen Menschen. Deshalb war es mir ein großes Anliegen, dass in Oberwart diese Bewegung einmal begonnen hat - und jetzt sind 20 Jahre daraus geworden und hoffentlich werden es noch mehr“, so Sarközy.

Heute leben im Burgenland zwischen 2.000 und 2.500 Roma. Vor allem die Jungen ernten jetzt die Lorbeeren des Einsatzes ihrer Eltern für die Anerkennung. Durch den besseren Zugang zu Bildung haben einige Roma mittlerweile Hochschulstudien abschließen können.

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