Opernstar ruft zur „Revolution“ auf
Kulman kann sich nicht beschweren. Sie hat es geschafft. Ob bei den Salzburger Festspielen oder an der Wiener Staatsoper: Überall wird sie gefeiert. „Ich habe keine finanziellen Nöte, ich habe sozusagen das Brot auf meinem Teller, aber ich schaue auch über den Tellerrand hinaus und sehe, dass es anderswo nicht so ist. Meine Erfahrungen auf dem Weg nach oben haben mir auch gezeigt, dass es ein wirklich harter Job ist, sich nach oben zu kämpfen. Was man zu lesen bekommt, ist so erschütternd, dass ich gesagt habe, das kann nicht so stehen bleiben“, so Kulman.
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Mezzosopranistin Elisabeth Kulman
In dem Sozialen Netzwerk Facebook bekam sie unzählige Berichte von Künstlern in der Facebook-Gruppe mit dem sperrigen Namen „Die traurigsten & unverschämtesten Künstler-Gagen & Auditionerlebnisse“ zu lesen. Dort rief Kulman selbst zur Revolution auf und berichtete von Missständen - etwa bei den Salzburger Festspielen, wo die Probenpauschalen für Künstler gestrichen wurden.
Bei Krankheit Verdienstentgang
„Wenn ich jetzt krank werde und vielleicht, wenn die Vorstellungen zu eng gelegt sind, keine einzige davon singen kann, heißt das, ich steige mit null aus, was den Verdienst betrifft. Dazu kommt jedoch das Minus durch Hotel- und sonstige Kosten. Das ist unfair“, so Kulman.
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Elisabeth Kulman auf Bühne
Es geht ums Prinzip
Kulman kann sich das Risiko leisten, aber ihr geht es ums Prinzip, denn die Salzburger Festspiele sind ein Beispiel unter vielen. „Der ganze Betrieb krankt. Die Politik muss etwas tun, sie muss etwas verändern. Denn wie wichtig die Kunst für uns ist, für alle Menschen, das muss doch wohl klar sein“, so Kulman. Kritiker mögen Kulmans Sicht der Dinge naiv oder utopisch nennen. Optimisten sprechen von frischem Wind, der grundlegende Veränderungen ermöglicht.